Ausstellungsarchiv 2021
25. September 2021 bis 9. Januar 2022 | Hexenküche
Max Slevogts druckgrafische Experimente
Glasätzungen mit der hochgiftigen Flusssäure, Drucke auf Leder und Seide, Druckplatten aus Porzellan oder Speckstein – das sind die Ergebnisse zahlreicher Nächte, in welchen Max Slevogt eifrig mit druckgrafischen Techniken experimentierte. Gemeinsam mit den Künstlern Bernhard Pankok und Emil Orlik sowie seinem engen Freund Dr. Josef Grünberg, schloss sich dieser um 1920 zu der Künstlergruppe „SPOG“ zusammen, die nach ihren Anfangsbuchstaben benannt wurde.
In dieser Ausstellung wird erstmals der umfangreiche und bisher unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Slevogt und Grünberg transkribiert, wissenschaftlich bearbeitet und in einer kommentierten Briefedition veröffentlicht. Der erste Brief wurde genau vor 100 Jahren geschrieben. Fast alle der Briefe und Postkarten, sind zudem mit aufwendigen und humorvollen Randzeichnungen von Slevogt versehen. Neben vielen privaten und politischen Ereignissen stehen in dem Austausch vor allem die druckgrafischen Experimente der beiden im Vordergrund.
15. August bis 14. November 2021 | Der Strich der Liebhaber
Mainz-Ansichten um 1800 in der Graphischen Sammlung
Das Mainzer Stadtbild war um 1800 einem starken Wandel unterworfen. Zum einen ging es darum, die ruinierten Gebäude der Beschießung von 1793 zu beseitigen oder wieder herzustellen. Zum anderen musste die Stadt auf die neuen Herausforderungen als Wirtschaftsstandort reagieren. 35 Zeichnungen und Aquarelle, die vor gut 200 Jahren entstanden, wurden nun für eine Präsentation aus dem Bestand der Graphischen Sammlung des Landesmuseums ausgewählt.
Die säkularisierten Kloster- und Stiftskirchen wichen innerhalb der Stadt größeren Platz- und Straßenanlagen. Auch vor den Wällen gelegene Sakralgebäude wurden auf Abriss versteigert und verschwanden so vollständig, dass ihr einstiger Standort heute oft kaum bestimmt werden kann. Bemerkenswerterweise waren es vor allem sogenannte Dilettanten, die den städtebaulichen Umbruch mit Stift und Feder festhielten und damit an untergegangene Baudenkmäler erinnern.
Allen voran: Franz Reichsgraf von Kesselstatt, dessen Ansichten der alten „Aurea Moguntia“ immer wieder nachgedruckt wurden. Er selbst veranlasste schon die Reproduktion einiger seiner in Wasserfarben ausgeführten Blätter – wir zeigen selbstverständlich die Originale.
Der Wiesbadener (!) Jurist und Bibliothekar Bernhard Hundeshagen schuf zwei großformatige Ansichten des Doms und dessen Umgebung, die bis heute wichtige Aufschlüsse für Bauforschung und Denkmalpflege geben. Darüber hinaus belebt er die Domplätze mit unzähligen Figuren, die Einblick in das öffentliche Alltagsleben zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewähren. Der spätere Arzt Johann Caspar Dillenius wagte sich bereits in seinen Jugendjahren an anspruchsvolle Architekturdarstellungen, die denen erfahrener Berufskünstler kaum nachstehen. Karl August von Klein ist der vielseitigste der hier vertretenen Amateure. Lexika führen ihn als „Komponist, Maler und Autor“. Mit seinem Panorama der Stadt vom Turm der Stephanskirche aus gewährt er den Überblick über fast die gesamte Stadt.
Ausgewählte Blätter der Berufskünstler Caspar und Georg Schneider treten in Dialog mit den Arbeiten ihrer dilettierenden Zeitgenossen.
9. September 2020 bis 22. August 2021| Mitmachausstellung "Ritter, Bauer, Edeldame"
Interaktive Mitmach-Ausstellung: Ritter, Bauer, Edeldame
Die faszinierende Welt des Mittelalters begegnet uns in Filmen, Spielen und in der Fantasy Literatur. Ritter, Edelfrauen und mutige Bauern sind Helden spannender Geschichten. Aber lebten im Mittelalter nur Ritter und Prinzessinen? Burgen, Kirchen und Klöster waren die dominierenden Bauwerke, aber wer lebte dort und wie sah ihr/sein Alltag aus?
In der Mitmach-Ausstellung könnt ihr spielerisch die Geschichten von sieben Menschen aus dem Mittelalter entdecken: Ihr erlebt den Ritter und die Edeldame, die Händlerin, den Spielmann, den Handwerker, den Mönch oder den Bauern. An 32 Stationen könnt ihr die Welt des Mittelalters digital entdecken. Etwa ein Turnier reiten und ein Schwert schmieden, euch wie eine Edeldame kleiden, eine mittelalterliche Stadt entdecken, einen höfischen Tanz erlernen oder mittelalterliche Musik komponieren. Aber ihr erfahrt auch wie schwer es sein kann, ein erfolgreicher Bauer zu sein oder welche Geheimnisse die Kräutermedizin birgt. Zahlreiche originale Objekte, vom Schwert bis zum kostbaren Schmuckstück, erzählen weitere Geschichten aus dieser spannenden Zeit.
Eine Mitmachausstellung für Kinder ab fünf Jahren und ihre Familien.
Flyer zur Mitmachausstellung: Flyer
9. September 2020 bis 13. Juni 2021 | Landesausstellung "Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht"
Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht © GDKE RLP, LMM
Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa
Über fünf Jahrhunderte prägten sie die Geschicke halb Europas. Sie waren glanzvolle Kaiser, Beauftragte Gottes, unerbittliche Feldherren und geschickte Politiker. Doch dies gelang ihnen nur im komplexen Zusammenspiel mit den Säulen ihrer Macht, mit weltlichen und geistlichen Fürsten, Bischöfen, jüdischen Gemeinden und Bürgern der erstarkten Städte. Erst diese Netzwerke ermöglichten die kaiserliche Herrschaft, die sich als einzigartig in der westlichen Christenheit verstand.
Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa beleuchtete die Ausstellung die unterschiedlichen Herrschaftsideen und -strategien ausgewählter Kaiserpersönlichkeiten. Dabei rückte der Raum am Rhein, als zentraler Ort historischer Ereignisse, in den Mittelpunkt. Hier wurde Geschichte geschrieben.
Selten zur Schau gestellte Exponate und hochkarätige Leihgaben aus ganz Europa, waren zu Gast, u.a. das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Pariser Louvre, die kostbare Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu, die Grabkrone der Kaiserin Gisela, die berühmte Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse und die zeitweise Rückkehr der Goldenen Bulle von Wien nach Mainz.
Mehr Informationen zur Landesausstellung: Kaiser2020 (Archiv)