Die Dauerausstellung
Unsere Dauerausstellung befindet sich derzeit im Umbau. Wir laden Sie dennoch ein, einen Streifzug durch die Kunstgeschichte zu unternehmen: Geöffnet sind das eigens für die Umbauzeit eröffnete Schau ! Depot, die Abteilungen Mainzer Barock, von der Romantik zum Historismus, Kunst um 1900, Jugendstil sowie die Steinhalle.
Einen Überblick über unsere weiteren Abteilungen und Schwerpunkte finden Sie im Bereich Sammlung.
Neu, ungewohnt und vielseitig: Das Schau ! Depot
Entdecken Sie unsere Museums Highlights in einer ungewöhnlichen Präsentation, die andere Blickwinkel und neue Zugänge zu den Kunstwerken ermöglicht. Herkömmliche Sehgewohnheiten werden auf den Kopf gestellt.
Losgelöst von der bisherigen strengen chronologischen Sortierung, sind dort die Highlights vom Hochmittelalter bis zum 19. Jahrhundert, sowie eine Auswahl besonderer archäologischer Funde in ungewöhnlicher Kombination vereint. Wie in einem üblichen Museumsdepot sind die Werke nach Formaten übereinander gehängt – dadurch können die Exponate nun in einer völlig neuen Zusammenstellung wahrgenommen und über Epochengrenzen hinweg verglichen werden. Entdecken Sie unsere Sammlung aus einer anderen Perspektive!
Klappkarten
Einige Kostproben neuer Gegenüberstellungen und Inspiration für Ihren Rundgang haben wir in Klappakarten für Sie zusammengestellt. Sie können sie hier herunterladen und ausdrucken, finden sie aber auch in der Ausstellung.
Albrecht Dürer (Werkstatt) und Franz Xaver Winterhalter
Heiligentafel und Eisvergnügen
Lucas Cranach d. Ältere (Werkstatt) und Geldorp Gortzius
KiM Digital: Selbstinszenierung vor rund 550 Jahren
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Vom Glanz der Kurfürstenstadt: Mainzer Barock
Diese Abteilung lässt den barocken Glanz der Kurfürstenstadt Mainz wieder aufleben. Nach den Zerstörungen im 30-jährigen Krieg und im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 begann für Mainz eine über 100-jährige Blütezeit, in der Handwerk, Architektur, die schönen Künste und die Wissenschaften Wertschätzung und Förderung erfuhren. Diese lassen sich in dieser Abteilung durch eine Auswahl hervorragender Gemälde, Skulpturen, Möbel und Porzellane des 17. und 18. Jahrhunderts aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Italien nachempfinden.
Meisterstücke der damaligen Schreinerkunst, wie unter anderem der besondere Typ des Mainzer Schreibschrankes (sog. Mainzer Cantourgen), das Messbesteck in dem original Reißzeugkoffer des berühmten Architekten Maximilian von Welsch, eine umfassende Porzellansammlung aus der kurfürstlichen Manufaktur Höchst mit einzigartigen Einzelfiguren, finden Sie dort neben Gemälden von so bedeutenden Malern wie etwa Giandomenico Tiepolo, Jean Marc Nattier, Guercino oder Claude Lorrain vereint.
KiM Digital: Götter sind auch nur Menschen
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Von der Romantik zum Historismus
Landesweit bekannte Maler wie Hans Thoma oder Wilhelm Leibl sind in der Mainzer Gemäldegalerie genauso vertreten wie Künstler aus der Region, wie beispielsweise Johann Adolf Lasinsky, Philipp Janz oder Heinrich Jakob Fried. Zahlreiche Gemälde stammen aus den Nachlässen von Mainzer Bürgern, die ihre Sammlungen später der städtischen Galerie ihrer Heimatstadt stifteten.
Die vielfältigen Themen dieser Abteilung reichen von lichtdurchfluteten arkadischen Landschaften Italiens eines Oswald Achenbachs bis hin zu idyllischen Genreschilderungen von Fritz Beinke oder Eduard von Grützner. Eine Besonderheit ist das gründerzeitliche Möbelensemble der Mainzer Firma Anton Bembé, die unter anderem so berühmte Ausstattungen für fürstliche Schlösser wie Schloss Neuschwanstein mit weltweitem Kundenstamm ausführte.
Historiengemälde von Wilhelm Lindenschmit, der aus der wichtigen Mainzer Künstlerfamilie Lindenschmit stammte, Johann Caspar Bosshard oder August Noack zeigen in mitreißenden Geschichten von Eifersucht, Liebe, Leid und Tod den Zeitgeschmack des späten 19. Jahrhunderts.
Die "Deutschen Impressionisten": Kunst um 1900
Die ganze Vielfalt der verschiedenen Kunstrichtungen dieser Zeit ist in dieser Abteilung vereint. Einen Schwerpunkt bilden die „Deutschen Impressionisten“ mit Max Liebermann und Max Slevogt, deren wechselseitige Porträts zugleich auf die enge Verbindung der Maler untereinander aufmerksam machen.
Max Slevogt fand in Rheinland-Pfalz seine Wahlheimat und ist aufgrund des immensen Bestandes im Landesmuseum Mainz mit der Max Slevogt-Galerie eines der Alleinstellungsmerkmale des Museums. Sein Schaffen ist durch wenige zentrale Werke präsentiert: darunter „Lybische Wüste“ von seiner berühmten Ägyptenreise oder Tilla Durieux, die gemäß dem Zeitgeschmack als verführerischer Vamp in der Rolle als Frau des Potiphar gezeigt wird.
In diese Bandbreite der Stilrichtungen fügen sich auch die ausgestellten Möbel ein, bei denen die industriellen Serienprodukte (Sitzgruppe der Gebrüder Michael Thonet) den individuellen, handwerklichen Fertigungen (Schreibtisch von Carlo Bugatti) extrem gegenüberstehen.
Zartes Glas und feine Vasen: Jugendstil
Mit der Jugendstilsammlung des Fabrikanten H. R. Gruber, deren Kern allein 52 Gläser und Vasen von Émile Gallé umfasst, besitzt das Landesmuseum Mainz absolut herausragende Bestände. Darunter befindet sich etwa die „Vase mit Karpfen“, die zu den Exponaten der Weltausstellung von 1889 gehörte, die den Weltruhm des französischen Künstlers Gallé begründeten.
Auch Gläser und Vasen der Manufakturen Lothringens (u.a. Burgin, Daum Frères, Legras, Müller Frèrers, Cristallerie Schneider, Vallerysthal) oder etwa Böhmens (Lötz, Gebr. Palme-König) befinden sich in dieser einzigartigen Sammlung. Mit Highlights wie Otto Eckmanns berühmtem „Schwanenteppich“, Franz von Stucks „Versuchung - Adam und Eva“ oder Adolf Hölzels „Schleißheimer Straße“ wird der Formenreichtum dieser Zeit in den verschiedenen Gattungen gefeiert.
KiM Digital: Das Jungbrunnenfenster
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Die Kunst der Linie: Das Graphik-Kabinett
Die Graphische Sammlung des Landesmuseums mit ihren herausragenden Beständen vom Mittelalter bis in die Gegenwart umfasst ca. 45.000 Blatt und ist somit die größte ihrer Art in Rheinland-Pfalz. Seit ihrer Gründung im Jahr 1895 wurde die Sammlung für Kunst auf Papier beständig erweitert, sodass sich in ihr heute neben Handzeichnungen und Druckgraphiken außerdem seltene Künstlerautographen und Photographien aller Schulen und Epochen finden – von Albrecht Dürer, über Max Klinger und Paul Klee bis Eduardo Chillida.
Einen wichtigen Schwerpunkt stellt die Kunst des 19. Jahrhunderts und der Romantik dar. Auch der graphische Nachlass Max Slevogts, der 2014 vom Land Rheinland-Pfalz erworben werden konnte, bildet ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der Sammlung.
Im Graphik-Kabinett finden Sie in regelmäßigen Abständen wechselnde ‚Schlaglicht‘-Ausstellungen, in denen eine Auswahl dieser lichtempfindlichen Bestände unter verschiedenen thematischen Gesichtspunkten präsentiert wird. Im Studiensaal der Graphischen Sammlung können Sie sich zudem wertvolle Bestände im Original vorlegen lassen: studiensaal.lmmz(at)gdke.rlp.de (Termin nach Vereinbarung)
Von Pablo Picasso bis Emy Roeder: Kunst der Moderne
Die Abteilung der Kunst der Moderne zeichnet sich durch zahlreiche Spitzenwerke von international namhaften Künstlern wie Max Beckmann, Lovis Corinth, Wilhelm Lembruck, Sigmar Polke, Arnulf Rainer, Hans Purrmann.
Von keinem geringeren als Pablo Picasso sind zwei Gemälde im Museumsbesitz. Sein „Frauenkopf“ von 1908, der Anfangsphase des Kubismus, wurde 1952 von der französischen Regierung für das Museum gestiftet. Die Sammlung gibt die ganze Vielfalt der unterschiedlichsten Entwicklungen des 20. Jahrhunderts wieder: Von realistischen Strömungen bis hin zu informeller und abstrakter Malerei beispielsweise eines Otto Greis oder Bernhard Schultze.
Einen Schwerpunkt bildet die Gruppe deutscher Matisse-Schüler mit Rudolf Levy, Oskar Moll und Walter Bondy. Darüber hinaus sind in einer Auswahl auch die wichtigsten in Mainz und der engen Umgebung arbeitenden Künstler vertreten wie beispielsweise Emy Roeder, Philipp Harth und Willy Fuegen.
Hinweis: Momentan ist die Abteilung wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Freuen Sie sich auf die Wiedereröffnung im Frühjar 2024!
KiM Digital: Das Kostümfest
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Judaica - Zeugnisse jüdischen Lebens in und um Mainz
1926 wurde in der Synagoge in der Hindenburgstraße das „Museum Jüdischer Altertümer“ eröffnet. Ein Teil dieser beachtlichen und für deutsche Verhältnisse sehr umfangreichen Sammlung konnte vor der Verfolgung zur Seite geschafft werden und hat den Krieg überstanden. 1950 wurde ein erstes Wiederauffindungsinventar erstellt. Seit 1983 werden ausgewählte Exponate im Landesmuseum Mainz als Leihgaben der Jüdischen Gemeinde Mainz-Worms präsentiert.
Die Objekte stammen schwerpunktmäßig aus Mainz, aber auch aus der Region Hessen-Darmstadt. Die ältesten datieren in das frühe 18. Jahrhundert, die jüngsten in das frühe 20. Jahrhundert. Den Schwerpunkt der Sammlung bilden silberne Kultgeräte, die bei den synagogalen Lesungen aus der Tora zum Einsatz kamen. Inschriften nennen oft ihre Stifter und geben die Möglichkeit der Datierung, während gerade die Gegenstände aus Silber durch Punzen einer Werkstatt einem Entstehungsjahr und einer Werkstatt zugeordnet werden können.
Gezeigt werden Tora-Kronen, Tora-Aufsätze (Rimmonim), Tora-Schilder (Tassim), Tora-Zeiger (Yadim), Wimpel (Mappot), Chanukka-Leuchter und Kiddush- bzw. Havdala-Becher.
Die Steinhalle – Römische Steine
Das Landesmuseum Mainz besitzt mit über 2000 Steinen eine der größten und bedeutendsten Sammlungen römischer Steindenkmäler nördlich der Alpen. Eine Auswahl davon – Grabsteine aus dem militärischen und zivilen Bereich, Architekturteile, Altäre und Weiheinschriften – werden in der barocken Reithalle, der sogenannten Steinhalle, präsentiert.
Besonderer Hingucker ist der 6,5 m hohe und 4,6 m breite Bogen, den der aus der rechtsrheinischen Civitas Taunensium, dem heutigen Frankfurt-Heddernheim, stammende Ratsherr Dativius Victor den Mainzer Bürgern im 3. Jahrhundert stiftete.
Unter den zahlreichen, teils figürlich verzierten Soldatengrabsteinen aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert sind unter anderem der syrische Bogenschütze Monimus, der Signaltrompeter Andes oder der Kaiserbildträger Genialis hervorzuheben.
Der einzige beidseitig verzierte Grabstein des einheimischen Schiffers Blussus und seiner Frau Menimane, die durch Geschäfte mit den Römern zu großem Reichtum gelangten, zeigt wie kein anderer die Annäherung zwischen Römern und Kelten in Mainz. Der Grabstein des Mordopfers Iucundus schildert in seltener Ausführlichkeit Untat und Sühne.