Digital Urban History Lab
Historische Stadtentwicklung zum Anfassen und digital entdecken
Im neuen hybriden Forschungslabor können Besucherinnen und Besucher die historische Stadtentwicklung am Beispiel der Städte Mainz, Worms und Speyer in den Zeitphasen um 800 und um 1250 n. Chr. auf unterschiedliche Weise nacherleben. Für die Zeitreise in die Vergangenheit stehen unter anderem digitale 3D-Rekonstruktionen, analoge 3D-Modelle der Städte und interaktive Touchscreens zur Verfügung.
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Bei der Erstellung der Stadtmodelle wurden die Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen, Erkenntnisse der Baudenkmalpflege und der Bauforschung, Schrift- und Bildquellen sowie alte Stadtpläne berücksichtigt. Dabei ergänzen sich die Quellengattungen in einigen Fällen. So zeigt beispielsweise der älteste Mainzer Stadtplan aus dem 16. Jahrhundert den bereits aus einer Schriftquelle des 10. Jahrhunderts bekannten breiten Grüngürtel innerhalb des Stadtmauerrings. Weitere Informationen wurden durch Analogieschlüsse mit anderen, besser erforschten Gebieten gewonnen. Ein Teil der Bebauung wurde hypothetisch ergänzt.
Die digitalen 3D-Modelle eröffnen unterschiedliche Zugänge zum kulturellen Erbe. Neben den reinen Filmanimationen oder der Verknüpfung zur MainzApp mit Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen wurden die digitalen Datensätze über 3D-Drucker auch wieder re-materialisiert. Dank interaktiver Projektionen können vielfältige Inhalte, wie der Bezug zum heutigen Mainz bzw. die Hervorhebung von Objekten oder der Topografie, anschaulich dargestellt werden.
Das Labor wurde im Landesmuseum Mainz in Zusammenarbeit mit dem Architekturinstitut der Hochschule Mainz (AI MAINZ) und der Fachrichtung Mediendesign – Fachbereich Gestaltung der Hochschule Mainz mit finanzieller Unterstützung der GDKE, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Sparkasse Rhein-Nahe und J. Molitor Immobilien GmbH realisiert.
Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 SHARING HERITAGE förderte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) das Projekt „Erstellung digitaler Stadtmodelle“ der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), das im Rahmen der Landesausstellung "Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht" entstand und Grundlage für das Digital Urban History Lab war.
Buchungsinformationen
Das Digital Urban History Lab ist mit einem Ticket für die Dauerausstellung besuchbar!
Das Digital Urban History Lab online entdecken
Dank der digitalen Formate ist ein Teil des Projekts auch unabhängig vom Museumsbesuch verfügbar. Entdecken Sie die drei mittelalterlichen Städte Mainz, Worms und Speyer in Videos als hyptetische 3D-Rekonstruktionen.
Mainz
Das auf ein römisches Doppellegionslager auf dem Kästrich zurückgehende Mainz erlangte im Mittelalter als Sitz eines Erzbischofs und späteren Kurfürsten große Bedeutung. Zudem sind zahlreiche Aufenthalte deutscher Könige und Kaiser nachweisbar; hier fanden Krönungen, Hoftage und -feste sowie Kirchensynoden statt. Mainz ist mit der seit dem 10. Jahrhundert nachgewiesenen jüdischen Gemeinde die älteste der drei SchUM-Städte.
Der Siedlungsraum mit einem weltlichen und einem kirchlichen Siedlungskern beschränkte sich bis ins 19. Jahrhundert auf den Bereich innerhalb des römischen Mauerrings. Ein breiter Grüngürtel sowie zahlreiche Kirchen und Klöster prägten lange Zeit das Stadtbild.
Mainz um 800
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Mainz um 1250
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Speyer
Das auf einer Flussterrasse liegende Speyer geht auf eine römische Gründung zurück. Politische Bedeutung erhält es im Mittelalter erst unter den salischen Herrschern nach 1024. Nach den archäologischen Quellen war die Kernstadt innerhalb der römischen Stadtmauern im 8./9. Jahrhundert eine kaum besiedelte Ruinenlandschaft. Zwei größere Ansiedlungen – Alt-Speyer und Speyer-Vogelgesang – liegen außerhalb der Mauern. Kaiser Konrad II. (1027-1039) ließ den Dom als Herrschergrablege für sich und seine Familie errichten. Seit dem 11. Jahrhundert siedelten Juden in Speyer, das zu den drei SchUM-Städten gehört.
Speyer um 800
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Speyer um 1250
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Worms
Das auf römische Ursprünge zurückgehende Worms war eine der Lieblingspfalzen Karls des Großen. Seit dem 8. Jahrhundert fanden in der Stadt zahlreiche Reichstage und Fürstenversammlungen statt. Unter Bischof Burchard (1000-1025) kam es zu bedeutenden baulichen Änderungen in der Stadt. Neben der Erneuerung der Stadtmauer und der Wälle und dem Bau mehrerer Kirchen veranlasste er anstelle eines kleineren Vorgängerbaus den Bau eines größeren Doms, der 1018 in Anwesenheit Kaiser Heinrich II. geweiht wurde. Erste Hinweise auf eine jüdische Ansiedlung datieren in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts. Worms ist damit nach Mainz die älteste SchUM-Gemeinde.
Worms um 800
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Worms um 1250
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Making of
Wie entsteht eigentlich eine 3D-Rekonstruktion? Wie wird ein Modell erstellt und wie funktioniert ein 3D-Druck?
Schauen Sie hinter die Kulissen des Projekts.
3D-Modell und 3D-Druck
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Die virtuelle Forschungsumgebung
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