Pressemeldungen
Presseeinladung zur Restaurierung eines Steindenkmals aus der Römerzeit (22.11.2023)
Er ist rund 2000 Jahre alt und gehört zu den sehenswerten Ausstellungsstücken in der Steinhalle des Landesmuseum Mainz – ein Familiengrabstein aus der Römerzeit, der allerdings dringend saniert werden muss.
Wie der Stein gereinigt und restauriert wird, zeigt das
Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE)
am 27. November 2023 um 14 Uhr
im Rahmen eines Pressetermins direkt in der Steinhalle.
Die Arbeiten übernimmt die renommierte Firma Matthias Steyer aus Niedernhausen, die schon die Restaurierung der Großen Mainzer Jupitersäule durchgeführt hat.
Mithilfe einer Trocken- und Laserreinigung oder auch mit Kompressen sollen an dem Grabstein die schädlichen schwarzen Krusten reduziert und loses Steinmaterial wieder befestigt werden. Für die Medien besteht die Möglichkeit, dem Restaurator über die Schulter zu schauen. Gesprächspartnerin von Ort ist auch Dr. Ellen Riemer, die Kuratorin der Archäologischen Sammlungen.
Der Stein wurde 1935 bei Regulierungsarbeiten der Selz bei Selzen (Kreis Mainz-Bingen) gefunden. Datiert wird er um die Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. Der sogenannte Familiengrabstein zeigt drei Personen, einen Mann als größere Zentralfigur, flankiert von Frau und wahrscheinlich Tochter.
Es gibt Hinweise darauf, dass der Grabstein in der gleichen Werkstatt hergestellt wurde wie der berühmte Blussus-Stein. Der beidseitig verzierte Grabstein des einheimischen Schiffers Blussus zusammen mit seiner Frau Menimane und einem Jungen ist einer der bekanntesten Steine aus den römischen Sammlungen des Landesmuseums Mainz.
Das Landesmuseum Mainz ist im Besitz von mehr 2000 römischen Steindenkmälern, kann allerdings nur eine kleine Auswahl in der Steinhalle, der ehemaligen Reithalle des kurfürstlichen Marstalls, ausstellen.
Die Restaurierungsarbeiten dauern voraussichtlich noch die ganze Woche an. Besucher können die Arbeiten live während der regulären Öffnungszeiten des Landesmuseums Mainz verfolgen.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Auf eine digitale Tour unter dem Motto „Mit allen Sinnen“ laden Studierende der Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Schüler:innen und Studienanfänger:innen der Kunstgeschichte, aber auch alle Kunstinteressierte ein. In einem Seminar unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Hui Luan Tran haben die Studierenden eine ungewöhnliche Führung vorbereitet, die entlang von zwölf Werken aus dem Landesmuseum Mainz und dem Dom- und Diözesanmuseum Mainz auf eine Reise durch die Kunst der Frühen Neuzeit mitnimmt. Die Tour wird über die App Actionbound geleitet, welche im App Store oder GooglePlay kostenlos heruntergeladen werden kann.
„Ob musizierende Figuren, wohlschmeckende Früchte oder die Haptik von Oberflächen - Kunstwerke sprechen nicht nur unseren Sehsinn an“, ergänzt Dr. Karoline Feulner vom Landesmuseum Mainz. Aber wie werden die fünf Sinne in der Kunst der Frühen Neuzeit thematisiert? Und wie schaffen es Objekte, Gemälde und Skulpturen die Betrachter:innen über das Sehen hinaus zu stimulieren? Die Entdeckungsreise zu den fünf Sinnen in der Kunst der Frühen Neuzeit wird mit kleinen Aufgaben und Quizfragen zu den einzelnen Werken begleitet.
Das Projekt ist eine Kooperation der Johannes Gutenberg-Universität (JGU), des Landesmuseums Mainz und des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz. Die digitale Führung durch die beiden Museen wird noch bis zum 12. Mai 2024 angeboten. Die Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich zu den jeweiligen Öffnungszeiten des Landesmuseums Mainz und des Dom- und Diözesanmuseums.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Er ist preisgekrönter Autor, Künstler und Kunsthistoriker und gibt am 24. November um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generealdirektion Kulturelles Erbe (GDKE) im Rahmen eines Vortrags einzigartige Einblicke in die Kunst der Radiertechnik: Ad Stijnman, unter anderem Verfasser des monumentalen Buchs „Engraving and Etching 1400–2000“, das in Druckgraphikkreisen gerne als die ‚Bibel des Tiefdrucks‘ bezeichnet wird.
Der international bedeutende Experte für Druckgraphik experimentiert selbst mit historischen Drucktechniken und Materialien und wird die Technik der Radierung an diesem Abend dem Publikum anschaulich präsentieren, unter anderem anhand von Beispielen berühmter Meister wie etwa Rembrandt.
Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt und wird zusätzlich online übertragen, er ist Teil des Rahmenprogramms der aktuellen Ausstellung mit dem schwungvollen Titel „Die Freiheit der Linie“, die noch bis zum 3. Dezember zu sehen ist. Darin präsentiert das Museum über 120 barocke Druckgraphiken aus den eigenen Beständen, sowie einige hochkarätige Leihgaben von Jacques Callot, Stefano della Bella, Giovanni Benedetto Castiglione und dem Großmeister der Radiertechnik Rembrandt.
Die Radierung, deren Ursprünge als Tiefdrucktechnik am Beginn des 16. Jahrhunderts liegen, entfaltet ihre volle Pracht nach einer Verfeinerung und Weiterentwicklung der Möglichkeiten ihrer Umsetzung in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Noch von berühmten Stechern wie Dürer als dem Kupferstich unterlegene Technik verworfen, erlebt die Radierung ein Jahrhundert später ihre barocke Blüte. Ihren wenngleich späten Erfolg verdankt die Radiertechnik der Freiheit der Linie. Anders als in der mühsamen Manier des Kupferstichs, bei dem die Linien mit einem Grabstichel kraftvoll in die Metallplatte getrieben werden müssen, kann die Hand die Zeichnung des Künstlers auf der mit Wachs überzogenen Radierplatte spielerisch leicht umsetzen.
Am Samstag, 25. November von 11 bis 12:30 Uhr, bietet das Landesmuseum zudem eine Kuratorinnenführung mit Dr. Maria Aresin durch „Die Freiheit der Linie“ an.
Der Vortrag von Ad Stijnman wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 23. November, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Es wird ein hochinteressanter Vortrag und zugleich eine Zeitreise in die 1950er Jahre, als vier Künstler, die später als „Quadriga“ bekannt wurden, eine neue Kunstrichtung etablierten: die deutsche informelle Malerei. Prof. Dr. Christoph Zuschlag von der Forschungsstelle Informelle Kunst am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn referiert dazu am Dienstag, , 21. November 2023, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe im Rahmen einer Hybrid-Veranstaltung. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen.
Der Vortrag unter dem Titel „Zur historischen Stellung der Quadriga Ausstellung 1952“ ist Teil des Rahmenprogramms der Sonderausstellung „Blauer Aufbruch“. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das gleichnamige Gemälde von Otto Greis, das 1952 in der berühmten Ausstellung in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main präsentiert wurde.
In seinem Vortrag beleuchtet Prof. Dr. Zuschlag die Bedeutung der Quadriga-Ausstellung, in dem er auf die Entstehungszeit der informellen Kunst in den 1950er Jahren zurückblickt und zahlreichen Fragen nachgeht. Etwa: Wer war Klaus Franck und wie kam die Quadriga-Ausstellung in seiner Zimmergalerie im Dezember 1952 zustande? Wodurch zeichneten sich die Exponate der vier beteiligten Maler Karl Otto Götz, Otto Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze aus und welche Stellung haben die Exponate im jeweiligen künstlerischen Œuvre? Wie wurde die Ausstellung von Presse und Öffentlichkeit aufgenommen? Welche Rezeption erfuhr sie in den Jahrzehnten danach – bis heute?
Da die Zahl der Teilnehmenden für den Vortrag von Prof. Dr. Christoph Zuschlag begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 20. November, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Die Sonderausstellung „Blauer Aufbruch – informelle Malerei der Quadriga nach 1945“ im Landesmuseum Mainz widmet sich der deutschen abstrakten Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg. Innenminister Michael Ebling eröffnete die Ausstellung im Rahmen einer Vernissage und betonte die Bedeutung der Kunstbewegung für das Deutschland der Nachkriegszeit.
„Die Nachkriegszeit in Deutschland war geprägt von tiefen gesellschaftlichen Umwälzungen, politischen Veränderungen und der Suche nach neuen Formen der künstlerischen Selbstexpression. In diesem Kontext entstand die informelle Malerei, die das kulturelle Gesicht des Landes nachhaltig prägte“, sagte der für das kulturelle Erbe zuständige Innenminister Michael Ebling. „Die informelle Malerei war ein Weg, die unsichere und traumatische Zeit der Nachkriegsjahre zu verarbeiten und die Grenzen der konventionellen Kunst zu sprengen. Die Künstler wagten es, die Regeln zu brechen und schufen Werke von ungeheurer emotionaler Tiefe“, so Ebling weiter.
In der Zeit des Wandels und der Zerstörung nach 1945, als Künstler nach Wegen suchten, die Traumata des Krieges und die gemeinsamen Erfahrungen des deutschen Volkes zu verarbeiten, entstand die informelle Malerei als eine bedeutsame Kunstbewegung in Deutschland. So widmeten sich Künstlerinnen und Künstler der abstrakten Kunst, um ihre Emotionen und Gedanken auf eine nicht-gegenständliche Weise auszudrücken.
Als Schlüsselbild dieser Kunstbewegung in Deutschland gilt „Blauer Aufbruch“ von Otto Greis, das erstmals 1952 in Frankfurt am Main präsentiert wurde und als zentrales Kunstwerk im Mittelpunkt der Sonderausstellung steht. Die informelle Malerei, wie sie in „Blauer Aufbruch“ präsentiert wird, zeigt den Einsatz reiner Farbmaterie und wird von Zeitzeugen als „kosmische Gewalt“ beschrieben.
Die Maler Karl Otto Götz, Otto Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze, die die Künstlergruppe Quadriga bildeten, gelten als Pioniere des abstrakten Expressionismus und Avantgardisten der 1950er Jahre. Durch ihre unkonventionellen Techniken haben sie die Malerei in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Die Ausstellung würdigt die Quadriga-Künstler und hebt ihre vielseitigen Konzepte und die mit ihren Arbeiten verbundenen Hoffnungen für einen inhaltlichen Neuanfang hervor.
„Dabei sind es vor allem die hochinteressanten Gegenüberstellungen, die die Unterschiede der künstlerischen Ansätze der vier damals noch unbekannten Künstler aufzeigen“, ergänzte die Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Dr. Heike Otto.
„Wir zeigen unter anderem Werke von Otto Greis, von dem das Landesmuseum Mainz umfangreiche Bestände besitzt, sowie Teile seines Nachlasses, den das Museum als Dauerleihgabe verwahrt“, so die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide. Erweitert werden diese zentralen Referenzpunkte durch zahlreiche Leihgaben aus nationalen Museen und bedeutenden Privatsammlungen.
Die Sonderausstellung „Blauer Aufbruch – informelle Malerei der Quadriga nach 1945“ ist vom 28. Oktober 2023 bis zum 4. Februar 2024 im Landesmuseum Mainz zu sehen.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Vor gut 180 Jahren wurde bei Steinbrucharbeiten in Mainz-Finthen unter anderem ein Bronzekopf gefunden, der ursprünglich einmal zu einer lebensgroßen Statue gehört hatte. Der zwischen dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. entstandene Bronzekopf konnte aufgrund des Fundkontextes als einheimisch-keltische Fruchtbarkeitsgöttin Rosmerta identifiziert werden. Sie wurde häufig gemeinsam mit Merkur verehrt.
Der gut 2000 Jahre alte Bronzekopf ist Teil von zwei Forschungsprojekten, die zwischen 2010 und 2021 mehrere hundert Fragmente von römischen Großbronzen analysiert haben. Dabei wurden Funde, die entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes und des Niedergermanischen Limes entdeckt wurden, hinsichtlich ihrer chemischen und isotopischen Zusammensetzung sowie herstellungstechnischer Aspekte wie Vergoldung oder Reparaturen untersucht.
In einem beachtenswerten Hybrid-Vortrag wird Prof. Dr. Roland Schwab, Leiter des Labors für Archäometrie im LEIZA Mainz, unter dem Titel „Archäometrische Untersuchungen an Bronzestatuen aus den römischen Provinzen am Limes“ am 7. November um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) dazu aufschlussreiche Erkenntnisse präsentieren.
So zeigte sich beispielsweise, dass das Blei an den untersuchten Statuen aus Mainz ebenso aus der nahen Eifel stammt wie das Blei für Wasserrohre oder Klammern. Auch am Kopf der sogenannten Rosmerta wurde der inzwischen verlorene Kopfschmuck mit „Plumbum Germanicum“ angelötet. Mit Hilfe der Computertomographie lässt sich zudem das „wahre Gesicht“ der Göttin sichtbar machen.
Der Vortrag von Prof. Dr. Roland Schwab wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 6. November, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) widmet sich erstmals den Farbenstürmen der deutschen informellen Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg.
Im Zentrum der Ausstellung steht das Gemälde „Blauer Aufbruch“, das 1952 in der berühmten Ausstellung in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main von Otto Greis präsentiert wurde.
Gezeigt werden insgesamt Werke der vier Pioniere, Newcomer und Avantgardisten der 1950er Jahre, die mit unkonventionellen Techniken für einen Wendepunkt in der Malerei hin zur Abstraktion sorgten: Die Quadriga-Künstler Karl Otto Götz, Otto Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze – alle vier zugleich Initiatoren der deutschen informellen Malerei.
Alle Infos dazu am 27. Oktober um 17:30 Uhr im Landesmuseum Mainz. Die Eröffnung der Ausstellung ist am gleichen Tag um 18 Uhr, zu der Sie ebenfalls herzlich eingeladen sind.
Teilnehmende des Presserundgangs sind: Innenminister Michael Ebling, GDKE-Generaldirektorin Dr. Heike Otto, die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, und die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Karoline Feulner.
Damit wir besser disponieren können, bitten wir um eine schriftliche Anmeldung unter Michael(at)Bonewitz.de
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Mit einem „römischen Abend“ stellt das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) am 24. Oktober um 18 Uhr die jüngste Neuerscheinung des Mainzer Journalisten Bernd Funke über „Das römische Mainz“ vor. Als Mitautor des Buches gibt Dr. Jens Dolata von der GDKE-Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, zunächst eine kurze Einführung in die Thematik, bevor schließlich das druckfrische Buch von Bernd Funke und der Verlegerin Dr. Annette Nünnerich-Asmus präsentiert wird.
Bernd Funke gilt als ausgewiesener Kenner des römischen Mainz und hat die Arbeit der Mainzer Landesarchäologie schon seit mehr als drei Jahrzehnten publizistisch begleitet. In seinem Buch „Das römische Mainz“ präsentiert er Episoden aus allen Lebensbereichen Mogontiacums, der Hauptstadt der römischen Provinz Germania Superior (Obergermanien). Neben einem Spaziergang entlang der römischen Relikte bietet das 176 Seiten umfassende, reich bebilderte Buch auch eine ausführliche Darstellung der römischen Metropole am Rhein unter Einbeziehung der neuesten Forschungsergebnisse.
Eine gute Gelegenheit für die anschließende Podiumsrunde, die Bedeutung Mogontiacums vor dem Hintergrund des römischen Erbes von Rheinland-Pfalz zu beleuchten. Darüber diskutieren die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, der Direktor der Rheinischen Landesmuseums Trier, Dr. Marcus Reuter, die Leiterin der GDKE-Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Stephanie Metz, und die Limesbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Jennifer Schamper. Moderiert wird das Podiumsgespräch von Michael Bonewitz.
Der römische Abend wird mit Kostproben römischer Speisen abgerundet.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Otto Greis, Blauer Aufbruch, 1952, Öl auf Leinwand, GDKE, Landesmuseum Mainz
© GDKE - Landesmuseum Mainz (Astrid Garth)
Sie waren Pioniere, Newcomer und Avantgardisten der 1950er Jahre und sorgten mit unkonventionellen Techniken für einen Wendepunkt in der Malerei hin zur Abstraktion: Die Quadriga-Künstler Karl Otto Götz, Otto Greis, Heinz Kreutz und Bernard Schultze – alle vier zugleich Initiatoren der deutschen informellen Malerei. Als Schlüsselbild gilt das Gemälde „Blauer Aufbruch“, das 1952 in der berühmten Ausstellung in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main von Otto Greis präsentiert wurde. Genau dieses Werk steht im Zentrum der Sonderausstellung „Blauer Aufbruch – informelle Malerei der Quadriga nach 1945“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) vom 28. Oktober 2023 bis 4. Februar 2024.
Gezeigt werden u.a. Werke von Otto Greis, von dem das Landesmuseum Mainz umfangreiche Bestände besitzt, sowie Teile seines Nachlasses, den das Museum als Dauerleihgabe verwahrt. Erweitert werden diese zentralen Referenzpunkte durch zahlreiche Leihgaben aus nationalen Museen und bedeutenden Privatsammlungen.
Eine Einladung zur Ausstellungseröffnung wird zeitnah zugeleitet.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Sie ist in vielerlei Hinsicht einzigartig – die Mainzer Johanniskirche, die nicht nur die älteste Kirche in Mainz ist, sondern in Deutschland auch eine der wenigen im Grund- und Aufriss zu großen Teilen erhaltenen spätottonischen Kathedralen mit frühmittelalterlichen und römischen Wurzeln. Seit 1828 ist die Johanniskirche eine evangelische Gemeinde. Und seit den spektakulären Ausgrabungen, die vor zehn Jahren begannen – ausgelöst durch Restaurierungsarbeiten rund um eine Heizungserneuerung –, ist St. Johannis nachweislich die alte Bischofskirche und damit der Alte Dom zu Mainz.
Als Experte für Kunstgeschichte und sakrale Bauten der Spätantike und des frühen Mittelalters wird Dr. Guido Faccani, der die wissenschaftliche Forschungsleitung in St. Johannis innehat, am 17. Oktober 2023 um 18 Uhr unter dem Motto „Archäologie in St. Johannis zum ersten, zum zweiten, und …? Rück-, Ein- und Ausblick“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) einen hochinteressanten Vortrag rund um St. Johannis halten.
Tatsächlich begann das außergewöhnliche Interesse der archäologischen und baugeschichtlichen Fachwelt, aber auch der Medien und nicht zuletzt der Mainzer Bevölkerung im Jahr 2013 mit den immer spektakulärer werdenden Ausgrabungen in St. Johannis. Doch bereits ab 2008 fanden im Rahmen der Außenrenovierung baugeschichtliche Analysen statt. Grund genug für Dr. Faccani, hier eine Zusammenschau der Ergebnisse zu präsentieren, die er mit einem Ausblick auf geplante Projekte abrundet.
Sein Vortrag mit dem Titel „Archäologie in St. Johannis zum ersten, zum zweiten, und …? Rück-, Ein- und Ausblick“ wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 16. Oktober, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Mit einer einzigartigen Sonderausstellung unter dem Titel „Die Freiheit der Linie - Callot, Della Bella, Castiglione und die Radierung im 17. Jahrhundert“ präsentiert das Landesmuseum Mainz vom 9. September 2023 bis 3. Dezember 2023 seine umfangreichen Bestände barocker Druckgraphiken. Innenstaatssekretärin Simone Schneider hat die Ausstellung gemeinsam mit der Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Dr. Heike Otto, der Leiterin des Landesmuseums, Dr. Birgit Heide, und der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Maria Aresin, vorgestellt.
„Es freut mich außerordentlich, dass diese herausragenden Schätze des Landesmuseums Mainz nun erstmals in so umfassender und ihrer Bedeutung angemessener Form dem Publikum präsentiert werden können. Das Besondere dieser Ausstellung ist neben ihrer künstlerischen Qualität, dass der Grundstock der Graphischen Sammlung im 19. Jahrhundert durch Stiftungen der Mainzerinnen und Mainzer an ihr Museum gelegt wurde“, sagte Staatssekretärin Simone Schneider aus dem für das kulturelle Erbe zuständigen Innenministerium.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Werke dreier Künstler, die sich in der Radiertechnik besonders hervorgetan haben. Der französische Künstler Jacques Callot (1592 - 1635), der eine eigene Radiernadel erfand und als Meister des barocken „Wimmelbildes“ galt, sowie die Italiener Stefano della Bella (1610 - 1664) der dafür bekannt war, seine schnellen Skizzen direkt zu radieren ohne sie vorzuzeichnen, und Giovanni Benedetto Castiglione (1609 - 1664), der Meister der Zick-Zack-Linie, dessen dichte Liniengeflechte den Werken seines Vorbilds Rembrandt in nichts nachstehen.
„Die Arbeiten dieser drei Radierer werden in der Ausstellung mit Werken ihrer Zeitgenossen und Vorgänger, von Hieronymus Hopfer über Federico Barocci bis Rembrandt, verglichen und die Radiertechnik anschaulich erläutert“, so die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto. Die Radierung, deren Ursprünge als Tiefdrucktechnik am Beginn des 16. Jahrhunderts liegen, entfaltete ihre volle Pracht nach einer Verfeinerung und Weiterentwicklung der Möglichkeiten ihrer Umsetzung in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Die Ausstellung unterstreicht die Bedeutung der Radiertechnik im 17. Jahrhundert und gewährt spannende Einblicke in die Arbeitsprozesse und die detailreiche Ästhetik der barocken Druckgraphik. „Neben den umfangreichen Beständen zur barocken Druckgraphik aus der Graphischen Sammlung des Mainzer Landesmuseums wird die Ausstellung durch eine Reihe hochrangiger Leihgaben aus anderen Museen ergänzt“, so die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, die sich zugleich für die Unterstützung zahlreicher Kolleginnen und Kollegen, bei Leihgeberinnen und Leihgebern und vor allem Sponsorinnen und Sponsoren bedankte.
Die Radierung sei zunächst noch von berühmten Stechern wie Dürer als eine dem Kupferstich unterlegene Technik verworfen worden. „Ihren wenngleich späten Erfolg verdankt die Radiertechnik der Freiheit der Linie. Anders als in der mühsamen Manier des Kupferstichs, bei dem die Linien mit einem Grabstichel kraftvoll in die Metallplatte getrieben werden müssen, kann die Hand die Zeichnung des Künstlers auf der mit Wachs überzogenen Radierplatte spielerisch leicht umsetzen“, so die Kuratorin und ehemalige Leiterin der Graphischen Sammlung Dr. Maria Aresin.
Die Ausstellung „Die Freiheit der Linie - Callot, Della Bella, Castiglione und die Radierung im 17. Jahrhundert“ wird von einem vielfältigen museumspädagogischen Programm begleitet, dass sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Altersklassen sowie an Schulen richtet. Ein Drucklabor für eigene Druckversuche steht im Ausstellungsbereich vor allem am Wochenende zur Verfügung und lädt zum Ausprobieren verschiedener Drucktechniken durch Jung und Alt ein.
Neben der praktischen Auseinandersetzung mit der Radierung bietet das Landesmuseum auch eine Reihe an Führungen durch die Ausstellung sowie einen Abendvortrag durch einen der führenden Experten für Drucktechniken an. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.
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Mitte der 1990er Jahre sind bei Bauarbeiten in der Mainzer Badergasse Überreste eines außergewöhnlichen Mosaikbodens einer römischen Stadtvilla gefunden worden: Das Orpheus-Mosaik. In einem gemeinsamen Projekt der Landesarchäologie und des Landesmuseums Mainz soll jetzt der Gesamtbestand römischer Mosaike aus Mainz erstmals vollständig gezeigt werden. Der für das kulturelle Erbe zuständige Innenminister Michael Ebling stellte die neue Präsentation vor.
„Das Landesmuseum Mainz zeigt erstmals die gesamte Pracht der römischen Mosaike und ermöglicht uns, tief in die faszinierende Welt der römischen Kunst und Geschichte des römischen Mogontiacum einzutauchen. Die Mosaike geben spannende Einblicke in die römische Geschichte und sind ein hervorragendes Beispiel für die römische Präsenz in Mainz. Die Mosaike zeichnen dabei ein neues Bild des römischen Mogontiacum und erinnern daran, wie tief die römische Geschichte in der gesamten Region verwurzelt ist“, so Minister Michael Ebling.
Durch wissenschaftliche Analysen, den Vergleich mit bekannten Orpheus-Mosaiken und die Entdeckung des symmetrischen Aufbaus der Ornamente hätten Expertinnen und Experten das unvollständige Mainzer Mosaik rekonstruieren können. So seien die fehlenden Teile des Orpheus und seiner umgebenden Tierwelt ergänzt und bildlich umgesetzt worden.
„Nach der Aufarbeitung weiterer Mainzer Mosaikreste werden wir diese prachtvollen Exponate in den nächsten Monaten im Marstall des Landesmuseums sukzessive der Öffentlichkeit präsentieren“, erläuterte die Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), Dr. Heike Otto, die Ergänzung der Altbestände durch Neufunde der letzten Jahre. „Die ornamental und figürlich verzierten Mosaike sind nicht nur ein Hingucker, sondern verraten auch neue Erkenntnisse zur Stadt-Topographie des römischen Mainz und werfen damit zugleich ein ganz neues Licht auf die zivile Siedlung eines der wichtigsten militärischen Standorte der römischen Zeit am Rhein“, so Stephanie Metz, Leiterin der Landesarchäologie, Außenstelle Mainz.
Zum Auftakt wird das Orpheus-Mosaik vorgestellt. „Das beeindruckende Mosaik, das die griechische Sagengestalt Orpheus bei seinem Trauergesang um seine verstorbene Gattin Eurydike darstellt, wird einen dauerhaften Platz in unseren Räumen finden“, freute sich die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide. Das Mosaik stammt aus dem 3. Jahrhundert nach Christus und erstreckte sich ursprünglich auf eine Fläche von etwa sechs mal sechs Metern, von der heute noch gut ein Drittel erhalten ist. Im Mittelmedaillon ist der namensgebende antike Sänger Orpheus mit einem Saiteninstrument, der sogenannten Kithara, abgebildet. Verschiedene Tiere und geometrische Figuren begleiten die zentrale Szene des mehr als 320.000 Steine zählenden Mosaiks.
Die gefundenen Mosaikreste wurden in den Werkstätten des Rheinischen Landesmuseums in Trier restauriert. Die vollständige Rekonstruktion erfolgte anschließend in der archäologischen Denkmalpflege in Mainz. Ermöglicht wurde die Rekonstruktion maßgeblich dank der finanziellen Unterstützung der Gerd und Margarethe Krämmer-Stiftung, die damals mit 40.000 DM fast die Hälfte der für Restaurierung und Rekonstruktion erforderlichen Summe zur Verfügung stellte.
Durch das gemeinsam von Landesarchäologie und Landesmuseum Mainz durchgeführte Projekt findet das Orpheus-Mosaik nun seinen endgültigen Platz im Landesmuseum Mainz.
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Junge Kunst aus alten Werken
Drawing'Exposure' – Das Museum als Archiv / Studierende der Kunsthochschule Mainz zu Gast in der Graphischen Sammlung des Landesmuseums
Sonderausstellung ab 12. Juli 2023
Eine junge Generation von Studierenden der Kunsthochschule Mainz näherte sich im Rahmen eines Seminars alten Kunstwerken im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE), die dort teils seit vielen Jahren im Verborgenen schlummern. „Wie in den meisten Museen befinden sich auch im Mainzer Landesmuseum viele Objekte sehr lange im Depot. Das trifft besonders auf die Graphische Sammlung mit ihren lichtempfindlichen Beständen zu, von denen immer nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs in wechselnden Sonderausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert werden kann“ erklärt Dr. Birgit Heide, die Direktorin des Landesmuseums, die sich über die ungewöhnliche Kooperation mit der Kunsthochschule freut, vor allem über die künstlerischen Ergebnisse der Studierenden, die ab 12. Juli 2023 (bis 7. Januar 2024) in einer Sonderausstellung im Graphikkabinett des Landesmuseums zu bewundern sind.
Megan Francis Sullivan, Professorin an der Kunsthochschule Mainz, gab den am Seminar teilnehmenden Studierenden die Aufgabe, sich dem Museum als einem Archiv zu nähern, sich von diesem Archiv inspirieren, aber auch herausfordern zu lassen und die gewonnenen Rechercheergebnisse in eigenständige Arbeiten auf Papier einfließen zu lassen. Entstanden sind auf diese Weise zwanzig neue Werke, die die Auseinandersetzung einer jungen Generation von Künstlerinnen und Künstlern im Umgang mit den teilweise 500 Jahre zuvor entstanden Beständen des Museums widerspiegeln.
Wie jedes Archiv funktioniert auch das Magazin der Graphischen Sammlung nach bestimmten Ordnungskriterien, wie auch die Ausstellungsräume bestimmten Bedingungen unterliegen, die den Erhalt der Kunstwerke für die Nachwelt garantieren sollen.
„Mit diesen speziellen Prämissen des Musealen konfrontiert, ergaben sich für die Studierenden jeweils eigene Interessen und Fragestellungen“, so Professorin Megan Francis Sullivan, „die daraus hervorgegangenen Kunstwerke auf Papier spiegeln einerseits eine Erfahrung der Studierenden im Umgang mit historischen Kunstwerken. Andererseits werden in diesen neu entstandenen Werken auch neue Fragen aufgeworfen, die eine junge Generation von Kunstschaffenden an ein Museum und seine Kuratorinnen und Kuratoren richtet“. Ein Dialog der besonderen Art.
Betreut wurden die Studierenden im Landesmuseum Mainz von Dr. Maria Aresin unter Mitarbeit von Gernot Frankhäuser und Madlon Gunia, zudem von Katrin Graalmann, der Leiterin der Druckwerkstatt, Kunsthochschule Mainz, mit Unterstützung von Viviane Schür.
Die Eröffnung der Ausstellung ist am 11. Juli 2023 um 18:00 Uhr mit den jungen Künstlerinnen und Künstlern, ihrer Professorin und den Verantwortlichen des Landesmuseums Mainz.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
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Max Slevogt, Lybische Wüste, 1914 © GDKE, Landesmuseum Mainz, Foto: A.Brachat
Es ist eines der Highlights aus den Sammlungen des Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE): Max Slevogts „Libysche Wüste“, ein Gemälde, das 1914, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, entstand, inmitten eines Sandsturms. Am Sonntag, dem 9. Juli 2023, steht nun Slevogts Kunstwerk im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „beziehungsWeise“, einer Kooperation des Landesmuseums Mainz mit der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Mainz und der Hochschule für Musik Mainz. In Textbeiträgen, Vorträgen und Musik werden kunsthistorische, theologische und musikalische Impulse gesetzt, um sich dem Kunstwerk von Max Slevogt zu nähern. Pfarrer Kristian Körver geht auf theologische Spurensuche, Gernot Frankhäuser liefert kunsthistorische Betrachtungen: „Die während Slevogts Ägyptenreise entstandenen Landschaftsbilder gelten als ein Höhepunkt seines Schaffens, da er das Vor-Ort-Gesehene wie in einem Schaffensrausch direkt in Malerei umsetzte“. Professor Manuel Fischer-Dieskau steuert schließlich mit Studierenden der Hochschule für Musik an der Johannes Gutenberg-Universität den musikalischen Teil bei.
Beginn der Veranstaltung ist um 15 Uhr im Landesmuseum Mainz. Der Eintritt ist im Museumseintritt enthalten. Weitere Termine der Reihe sind am 19. November 2023 und am 4. März 2024.
Die Idee der 2004 erstmals aufgelegten Reihe ist es, Kunstwerke des Landesmuseums Mainz mit einem kunsthistorischen, einem theologischen und einem musikalischen Impuls auf eine ganz besondere Art und Weise zu betrachten. So werden die Besucherinnen und Besucher dazu angeregt, eine eigene Beziehung zu den Objekten aufzubauen.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.
Im Juli 2021 hat das Welterbekomitee die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz zum UNESCO-Welterbe ernannt, im Februar dieses Jahres wurde in Mainz schließlich die Welterbeurkunde durch die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich überreicht.
Der junge Welterbestatus der SchUM-Stätten hat die Verantwortlichen motiviert, die diesjährige Jahreskonferenz der Monitoring Gruppe des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) in Mainz stattfinden zu lassen und zum ersten Mal sogar mit einer öffentlichen Veranstaltung.
In einem gemeinsamen Vortragsabend werden dabei Expertinnen und Experten der Monitoring-Gruppe des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS, der GDKE und des SchUM-Vereins, am 1. Juni 2023, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz einen Einblick in ihre vielschichtige Arbeit mit den SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz geben. Der Vortrag kann in Anwesenheit und auch digital verfolgt werden.
Dabei geht es unter anderem darum, welche aktuellen Projekte geplant sind und welche neuen Erkenntnisse zum Schutz und Erhalt der SchUM-Stätten beitragen, welche vielfältigen Perspektiven, aber auch offene Fragen sich daraus ergeben und welche Rolle die Monitoring-Gruppe von ICOMOS dabei spielt, die die 48 deutschen Weltkulturerbestätten präventiv begleitet – so auch die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz.
Die SchUM-Stätten sind Teil einer lebendigen jüdischen Tradition und die Monumente erzählen bis heute eindrücklich die wechselvolle Geschichte der Jüdischen Gemeinden. Diese besonderen Orte gilt es trotz dynamischer Entwicklungsprozesse mithilfe von qualifizierten Management- und Restaurierungskonzepten sowie welterbeverträglichen Planungen zu erhalten und gleichzeitig Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dazu zählt auch ein Vermittlungsangebot, das sowohl über die Welterbe-Idee als auch den außergewöhnlichen universellen Wert dieser besonderen Orte und einzigartigen Monumente.
Der Vortrag mit dem Titel „UNESCO-Welterbe und dann? Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz – aktuelle Projekte, neue Ergebnisse, vielfältige Perspektiven, offene Fragen“ wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 29. Mai 2023, 12 Uhr, per E-Mail unter kirsten.hohmann(at)gdke.rlp.de gebeten – unter Angabe der Teilnahmeart (Präsenz oder digital). Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Eine original römische Sandale wird zu einem Riesen-Flip-Flop oder ein 3000 Jahre alter Kultgegenstand in einer gespielten Performance zu neuem Leben erweckt. Das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) hat erstmals Studierende der Kunsthochschule Mainz zu einem Experiment eingeladen. „LIKE A VIRGIN – touched for the very first time? – Kunst trifft Archäologie” heißt das Ergebnis und zugleich die Sonderausstellung, die am 21. April 2023 abends eröffnet wird.
„Entstanden ist ein spannender Dialog zwischen teils Jahrtausende alten Exponaten und völlig neuen, zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten“, freut sich die Generaldirektorin kulturelles Erbe, Dr. Heike Otto. Auch Dr. Birgit Heide, die Direktorin des Landesmuseums Mainz, zeigt sich begeistert, „es ist wunderbar zu sehen, mit wieviel Fantasie, aber auch mit welchen Überlegungen sich die Studierenden dieser herausfordernden Aufgabe gestellt haben.“
Zur Vorbereitung der geplanten Neuaufstellung der archäologischen Dauerausstellung waren Studierende der Klasse für Bildhauerei von Prof. Sabine Groß der Kunsthochschule Mainz vom Landesmuseum Mainz eingeladen, sich mit ganz unterschiedlichen Exponaten aus den vorgeschichtlichen und römischen Epochen auseinanderzusetzen.
„Neue Blickwinkel, künstlerische Neuschöpfungen, überraschende Herangehensweisen – es war allen Studierenden ein großes Vergnügen, archäologischen Artefakten, die in Museen unberührbar erscheinen, auf wundersame Weise neues Leben einzuhauchen und buchstäblich eine andere Bühne zu bieten,“ so die Leiterin der Klasse für Bildhauerei, Prof. Sabine Groß.
Die archäologischen Objekte aus der Vorgeschichte und der Römerzeit, die lange nicht mehr im Landesmuseum Mainz zu sehen waren, zeigen unterschiedliche Aspekte des menschlichen Lebens, wie Alltag, Luxus oder kultisch-religiöse Darstellungen.
Der Ausstellungstitel ist dem Refrain eines Madonna-Songs entliehen und soll einerseits auf die Jungfräulichkeit dieses Ausstellungsunterfangens anspielen, das so in dieser Form keinen Vorläufer hat; andererseits verweist er auf eine gefühlte Unantastbarkeit archäologischer Museumsstücke, die ihnen durch ihre wissenschaftlichen und kulturhistorischen Zuschreibungen verliehen wird. „Ziel des Projektes sei es“, so der Rektor der Kunsthochschule Mainz, Martin Henatsch, „Schnittstellen von Wisenschaft und Kunst, unantastbarer Musealität und zeitgenössischer Intervention aufzuzeigen. Eine wunderbare Herausforderung an die Studierenden der Kunsthochschule Mainz, die damit an die Tradition der Kunst-und Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts anschließen, in denen eine heute oftmals vergessene einander bedingende Koexistenz von Artifikalien und Mirabielen, Natur, Wissenschaft und Kunst üblich war.“
Zu sehen sind archäologische Artefakte und zeitgenössische Kunst in einer lebendigen Präsentation, zugleich auch Arbeiten, die sich mit den Werkzeugen archäologischer Ausgrabungen beschäftigen oder Texte, die sich zwischen Poesie und Wissenschaftlichkeit neues Terrain erobern.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Prof. Sabine Groß und den Studierenden der Bildhauereiklasse der Kunsthochschule Mainz – Line Bisanz, Johannes Buchholz, Yvonne Delfendahl, Selina Hammer, Jeong Hoon Shin, Aaron Nora Kappenberger, Anna Karpekin, Jeong Lee, Amelie Reinholdt, Berit Spieß, Paula Tillmanns, Elpida Tsaousidis, Laetitia Wessner – in Zusammenarbeit mit Dr. Birgit Heide, Dr. Ellen Riemer, Dr. Eva Brachert und Andreas Hawner vom Landesmuseum.
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Making-of, das die Museumspädagogik des Landesmuseums Mainz aufbereitet, um einerseits die getroffene Auswahl der Objekte aufzuzeigen, aber auch um das Publikum mit einzubeziehen, das dann ihrerseits seine Gedanken und Ideen dazu mit einbringen kann.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz - Wir machen Geschichte lebendig.
Mit einer Podiumsdiskussion laden alle Mainzer Institutionen, die aktuell Provenienzforschung betreiben, am 15. April 2023 um 15 Uhr, in das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) ein, um im Umfeld des internationalen Tags der Provenienzforschung unterschiedliche Themen der Provenienzforschung vorzustellen. Der Eintritt ist frei. Moderiert von Marie-Christine Werner vom SWR geben die Teilnehmenden der Diskussionsrunde einen umfassenden Einblick in ihre laufenden Forschungsvorhaben aus den Bereichen NS-Raubkunst sowie postkoloniale Provenienzforschung in Archäologie und Ethnologie. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion erhalten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich an verschiedenen Stationen Originale und Quellenmaterial anzuschauen. Auch weitere Fragen können hier im persönlichen Gespräch beantwortet werden.
Für das Landesmuseum Mainz nimmt Dorothee Glawe mit dem Thema "Systematische Prüfung der Erwerbungen der Gemäldegalerie und des Altertumsmuseums der Stadt Mainz in den Jahren 1933–45" teil. Nathalie Neumann vom Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität sowie Prof. Adam Ganz, Medienwissenschaftler an der Royal Holloway-University, London, befassen sich mit der „Rekonstruktion und Lokalisierung der privaten Kunstsammlung des Teppichhändlers Felix Ganz (1869-1944), Inhaber der Firma Ludwig Ganz AG aus Mainz“. Anna Georgiev und Dr. Jörg Drauschke vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) stellen das Projekt „Das Glas vom Gleis - Archäologie der Bagdadbahn unter kolonialen Vorzeichen“ vor und Dr. Anna-Maria Brandstetter vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität stellt am Beispiel des in Kamerun tätigen Händlers Adolf Diehl (1870-1943) die Provenienzforschung an der Ethnografischen Studiensammlung vor. Die ersten drei Projekte werden vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. Das LEIZA-Projekt erhält eine zusätzliche Förderung durch die Gesellschaft der Freunde.
Der Internationale Tag der Provenienzforschung findet 2023 bereits zum fünften Mal statt und wird jeweils am zweiten Mittwoch im April angeboten. Hervorgegangen ist dieser Tag durch eine Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz - Wir machen Geschichte lebendig.
Anton Würth, Dürer Übung, 2014, Kupferstich © Anton Würth
Anton Würth ist einer der wenigen Künstler weltweit, der sich noch mit der alten und äußerst aufwändigen Technik des Kupferstichs auseinandersetzt. Dabei basieren die Arbeiten des in Offenbach tätigen Kupferstechers auf seiner Begegnung und langjährigen Beschäftigung mit den Werken der Alten Meister in deutschen Kupferstichkabinetten. Dazu gehören etwa Werke Albrecht Dürers (1471–1528) oder des Romantikers Philipp Otto Runge (1777–1810).
Unter dem Titel "Liniengefüge" präsentiert das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) vom 15. März bis 4. Juni eine sehenswerte Ausstellung im Graphikkabinett über "Anton Würth im Dialog mit Dürer und Runge". Die Schau zeigt die Werke Anton Würths in Gegenüberstellung zu seinen historischen Vorvätern. Eigens für die Ausstellung entstand ein Stich, in dem sich Würth mit einem Werk der Graphischen Sammlung des Landesmuseums, der "Madonna mit den vielen Tieren" von Aegidius Sadeler nach Dürer, beschäftigt.
Die Kabinettausstellung bietet über die Arbeiten der Altmeister Dürer und Runge bis zu Anton Würth einen modernen Einblick in die komplexe Technik des Kupferstichs. Gezeigt werden sowohl die gedruckten Graphiken als auch dazugehörige Druckplatten und Arbeitsutensilien, die den künstlerischen Prozess für die Besucherinnen und Besucher illustrieren und die Feinheit und Klarheit des Kupferstichs unterstreichen sollen.
Gemeinsam mit dem Künstler Anton Würth und der Kuratorin Maria Aresin bietet das Landesmuseum am 14. März um 18 Uhr eine Eröffnungsführung an bei freiem Eintritt. Zum Tag der Druckkunst am 18. März um 14 Uhr (parallel zu einem Kinder-Druckworkshop) wird es zudem eine Kuratorinnenführung geben (mit Museumeintritt) wie auch am 11. April um 18 Uhr.
Anton Würth setzt sich bereits seit 2014 intensiv mit den Meisterblättern Albrecht Dürers auseinander, aus denen er bestimmte Bildmomente extrahiert und in neue ornamentale Zusammenhänge einfügt. Neben Dürer ist auch der Romantiker Philipp Otto Runge ein wichtiger Referenzpunkt für Würth, der dessen Serie der "Vier Tageszeiten“ in seinem „Versuch über Runge" neu durchdenkt. Der Kunstkritiker John Ruskin schrieb um 1872 über den Kupferstich: "Die Sprache des Kupferstichs […] ist so fruchtbar, so genial, so unaussprechlich raffiniert und ernsthaft in ihrem Ausdruck, dass man sie gut und gerne zum Thema der eigenen Sinnsuche machen kann." Genau auf eine solche Sinnsuche begibt sich Anton Würth mit seinen Stichen.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz - Wir machen Geschichte lebendig.
„Es war der Wunsch meines Vaters, dass ich die Tradition mit einem Vortrag im Landesmuseum fortführen soll“, bekennt der prominente Protokoller des Mainzer Carneval-Vereins 1838 e.V. (MCV), Patrik Henkel, der schon vor Corona gemeinsam mit seinem Vater Rudi Henkel, dem Urgestein der Mainzer Fastnacht, im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) aufgetreten ist. Patrik Henkel wird diesmal nicht nur sein MCV-Protokoll vortragen, sondern auch einen der vielen berühmten Vorträge seines Vaters Rudi, der ein Meister des geschliffenen Wortes war und zugleich ein bedeutender Vertreter der politisch-literarischen Fastnacht.
Seinen Vortrag hält Patrik Henkel im Rahmen der Reihe „Kunst in der Mittagspause“ am Donnerstag, 16. Februar, von 12.30 bis 13 Uhr im Landesmuseum Mainz.
Aufgrund der traditionell hohen Nachfrage und der begrenzten Platzanzahl wird um Kartenreservierung an der Museumskasse gebeten. Der Eintritt kostet zwei Euro.
Mitglieder des Vereins der Freunde des Landesmuseums zahlen den ermäßigten Beitrag von einem Euro. Besitzer einer Jahreskarte oder Rundum-Mitgliedschaft beim Verein der Freunde haben kostenfreien Eintritt.
Im Anschluss an den Vortrag lädt der Verein der Freunde des Landesmuseums zu einem Kreppel-Kaffee ein.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.
Über 30 Hektar erstreckt sich die Grundstücksgröße auf dem ehemaligen Zoll- und Binnenhafen in der Mainzer Neustadt, die seit 2010 sukzessive zu einem neuen Stadtquartier erschlossen wird. Schon im Vorfeld war den Bauherren klar, dass die geplanten Baumaßnahmen stets im Fokus der Landesarchäologie der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) stehen. Denn immerhin grenzt das imposante Baugebiet unmittelbar an einen römischen ‚Vorort‘ von Mogontiacum an, den sogenannten Dimesser Ort.
Dr. Marion Witteyer, die ehemalige Leiterin der Mainzer Landesarchäologie, zeigte sich dennoch von der der Fülle und vor allem von der Qualität der Funde überrascht: „Die Untersuchungen der letzten Jahre lassen die römische Besiedlung auf dem Gebiet der heutigen Neustadt in einem völlig anderen Licht erscheinen“.
In ihrem Vortrag „Die Göttin aus dem Schutt – Neue Aspekte zur römischen Neustadt“, am 7. Februar 2023 um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der GDKE, gibt Dr. Witteyer daher erstmals einen Überblick und einen Einblick in die neuesten Forschungsergebnisse sowie über die Auffindung der weit über Mainz hinaus bekannten Salus-Statue.
Zwar sind seit dem 19. Jahrhundert im Bereich des alten Zollhafens immer wieder römische Funde entdeckt worden, in der Regel aber ohne Befundzusammenhang. Durch die neuen Grabungen sind erstmals großflächige Kontexte erkennbar. Sie zeigen, dass das ursprüngliche Siedlungsareal sehr viel größer war als bisher angenommen und sich wesentlich weiter zum Rhein hin erstreckte.
Der Vortrag mit dem Titel „Die Göttin aus dem Schutt – Neue Aspekte zur römischen Neustadt“ wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 6. Februar 2023, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Zum bundesweiten „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ bietet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Sonntag, den 29. Januar um 15 Uhr, einen Vortrag der Provenienzforscherin Dorothee Glawe zum Mainzer Juristen und Kunstsammler Siegmund Levi an. Siegmund Levi wurde aufgrund seiner jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten verfolgt. Er musste den Großteil seiner Sammlung wie auch sein Haus an der Uferstraße veräußern, seinen Beruf aufgeben und zog schließlich nach Frankfurt. Von dort aus wurde er 1942 deportiert und starb am 2. Februar 1943 in Theresienstadt.
Aktuelle Recherchen in den Beständen des Landesmuseum zeigten, dass sich hier auch Werke aus der Sammlung Dr. Siegmund Levi befinden, die über unterschiedliche, teils noch unbekannte Pfade, ihren Weg in den Museumsbesitz fanden. Die Geschichte Siegmund Levis, der Verbleib seiner Sammlung und nicht zuletzt die Wege der Objekte, die sich heute im Besitz des Landesmuseum Mainz befinden, sollen im Rahmen des Vortrags thematisiert werden.
Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich unter anmeldung(at)gdke.rlp.de. Für die Teilnahme werden zuzüglich zum Museumseintritt zwei Euro erhoben.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Der Mainzer Künstler Paul Strecker war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Teil des kulturellen Aufbruchs im Berlin der Nachkriegszeit. Welche Rolle er dabei als Mittler spielte und wie intensiv ersich nach Kriegsende um eine Wiederbelebung des dortigen Kunst- und Kulturlebens bemühte, wird die künstlerische Leiterin des Kunsthaus Dahlem in Berlin, Dr. Dorothea Schöne, in Ihrem Vortrag „´Eine merkwürdige Magie der Vieldeutigkeit` - Paul Strecker und die Kunst nach 1945“ am Sonntag, 15. Januar 2023, um 11 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) erläutern. Strecker war 1944 nach seinem zwei Jahrzehnte währenden Aufenthalt von Paris nach Berlin zurückgekehrt und suchte insbesondere im Umfeld der progressiven Galerie Gerd Rosen Gleichgesinnte.
Der Vortrag, der auch Streckers Schaffen im Kontext zeitgenössischer Berliner Kunst thematisiert, ist Teil der Finissage zur Sonderausstellung „Figurenwerfen“, die sich dem Spätwerk des Mainzer Künstlers Paul Strecker (1898–1950) widmet und die noch bis zum 15. Januar 2023 in der Abteilung Moderne des Landesmuseums zu sehen ist.
Der Vortrag, wie auch die Sonderausstellung, sind in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz, der Paul Strecker-Stiftung Mainz und dem Landesmuseum Mainz realisiert worden. Das besondere an der Ausstellung – sie wurde von einer studentischen Projektgruppe kuratiert, die sich seit 2019 intensiv mit dem Œuvre des in Mainz geborenen Künstlers Paul Strecker auseinandersetzt. Angeleitet wurde sie dabei von Prof. Dr. Gregor Wedekind.
Der Vortrag im Landesmuseum Mainz beginnt am Sonntag, 15. Januar 2023, um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Es ist ein außergewöhnlicher Fund aus der Römerzeit, den Mitarbeitende der Landesarchäologie Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Zollhafen auf einem Grundstück zwischen Rheinallee und An den Grachten im Oktober 2020 entdeckten: eine etwa 1,50 Meter große kopflose Frauenfigur mit nacktem Oberkörper und Hüftmantel aus Sandstein, die sich später als eine Darstellung der Heilgöttin Salus entpuppte.
Unter dem Titel „Die Mainzer Salus vom Zollhafen” wird Prof. Dr. Johannes Lipps, vom Institut der Klassischen Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz, die Geschichte des Fundes und der Figur am 17. Januar 2023 um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der GDKE in einem abwechslungsreichen Vortrag erläutern.
Sowohl eine Inschrift als auch eine „Schwesterstatue“ im Römisch-Germanischen Museum Köln, an der sich zusätzlich eine Schlange nach oben windet, halfen bei der Identifizierung der kopflosen Dargestellten. Die Inschrift weist die Statue als Salus aus, die im Jahr 231 n. Chr. von Senecionius Moderatus und Respectius Constans, den Bewohnern der Mainzer canabae, des zivilen Lagerdorfs, gestiftet wurde. „Gemeinsam mit dem Fund aus Köln präsentiert sich die Mainzer Salus als eine Statue, die den lokalen Bedürfnissen angepasst wurde und hypothetisch mit einem damals neu gestifteten Kult für Salus in Verbindung zu bringen ist“, so Lipps.
Der Stein wurde wohl im Nahetal abgebaut und nach Mainz importiert, wo eine überregional gefragte Werkstatt Weihestatuen anfertigte. Mit solchen Produkten befriedigte die Werkstatt die Wünsche besonders ambitionierter Auftraggeber, welche gerade in severischer Zeit (von 193 bis 235 n. Chr.) ihre Städte mit reichen, in kleinen antiken Bauwerken (Ädikula) im öffentlichen Raum präsentierten Statuenweihungen von unterschiedlichen Heilsgottheiten schmückten und durch diese religiöse Praxis sowohl ihr eigenes soziales Prestige steigerten als auch entscheidend zum urbanen Mehrwert ihrer Gemeinden beitrugen.
Der Vortrag mit dem Titel „Die Mainzer Salus vom Zollhafen” wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 16. Januar 2023, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Übrigens: Ab dem 14. Januar 2023 ist das Original der Salus-Statue in einer gemeinsamen Präsentation von Landesarchäologie Mainz und Landesmuseum Mainz im Museum zu bewundern.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Der außergewöhnliche Fund der Heilgöttin Salus, den Mitarbeitende der Landesarchäologie Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Oktober 2020 am Mainzer Zollhafen entdeckten, legte die Vermutung nahe, dass der römische Vorort von Mogontiacum, der sogenannte Dimesser Ort, im Bereich der heutigen Neustadt, deutlich größer und bedeutender war als bisher angenommen.
Grund genug, der erstaunlich gut erhaltenen Statue eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Präsentiert und umfassend erläutert wird der Fund der Heilgöttin Salus am 13. Januar 2023 um 18 Uhr im Rahmen eines Gesprächskreises an dem die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, die Direktorin des Landesmuseum Mainz, Dr. Birgit Heide, sowie die neue Leiterin der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Stephanie Metz mit ihrer Vorgängerin Dr. Marion Witteyer und Prof. Dr. Johannes Lipps vom Institut der Klassischen Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz teilnehmen werden. Besucherinnen und Besucher können die Statue ab 13. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz in den kommenden Monaten besichtigen.
Dr. Marion Witteyer, unter deren Leitung die Statue 2020 gefunden wurde, hatte nach Vergleichen mit einer ähnlichen Statue aus dem Römisch-Germanischen Museum Köln, die Statue bereits 2020 als Heilgöttin Salus identifiziert. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung wurde damals Prof. Dr. Johannes Lipps betraut. Lipps wird am 17. Januar 2023 um 18 Uhr ebenfalls im Landesmuseum Mainz der GDKE in einem abwechslungsreichen Hybrid-Vortrag unter dem Titel „Die Mainzer Salus vom Zollhafen” die Geschichte des Fundes und der Figur erläutern.
Die sehr qualitätsvolle, 149 cm hohe kopflose Statue aus Sandstein ist abgesehen von kleineren Beschädigungen und Ablagerungsspuren vorzüglich erhalten. Die Statue ist aus einem weiß-rötlichen Sandstein aus dem Nahetal gefertigt. Der Stein dürfte auf dem Wasserweg über Nahe und Rhein nach Mainz gelangt sein.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
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