Pressemeldungen
Im Juli 2021 hat das Welterbekomitee die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz zum UNESCO-Welterbe ernannt, im Februar dieses Jahres wurde in Mainz schließlich die Welterbeurkunde durch die UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich überreicht.
Der junge Welterbestatus der SchUM-Stätten hat die Verantwortlichen motiviert, die diesjährige Jahreskonferenz der Monitoring Gruppe des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) in Mainz stattfinden zu lassen und zum ersten Mal sogar mit einer öffentlichen Veranstaltung.
In einem gemeinsamen Vortragsabend werden dabei Expertinnen und Experten der Monitoring-Gruppe des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS, der GDKE und des SchUM-Vereins, am 1. Juni 2023, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz einen Einblick in ihre vielschichtige Arbeit mit den SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz geben. Der Vortrag kann in Anwesenheit und auch digital verfolgt werden.
Dabei geht es unter anderem darum, welche aktuellen Projekte geplant sind und welche neuen Erkenntnisse zum Schutz und Erhalt der SchUM-Stätten beitragen, welche vielfältigen Perspektiven, aber auch offene Fragen sich daraus ergeben und welche Rolle die Monitoring-Gruppe von ICOMOS dabei spielt, die die 48 deutschen Weltkulturerbestätten präventiv begleitet – so auch die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz.
Die SchUM-Stätten sind Teil einer lebendigen jüdischen Tradition und die Monumente erzählen bis heute eindrücklich die wechselvolle Geschichte der Jüdischen Gemeinden. Diese besonderen Orte gilt es trotz dynamischer Entwicklungsprozesse mithilfe von qualifizierten Management- und Restaurierungskonzepten sowie welterbeverträglichen Planungen zu erhalten und gleichzeitig Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dazu zählt auch ein Vermittlungsangebot, das sowohl über die Welterbe-Idee als auch den außergewöhnlichen universellen Wert dieser besonderen Orte und einzigartigen Monumente.
Der Vortrag mit dem Titel „UNESCO-Welterbe und dann? Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz – aktuelle Projekte, neue Ergebnisse, vielfältige Perspektiven, offene Fragen“ wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 29. Mai 2023, 12 Uhr, per E-Mail unter kirsten.hohmann(at)gdke.rlp.de gebeten – unter Angabe der Teilnahmeart (Präsenz oder digital). Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Eine original römische Sandale wird zu einem Riesen-Flip-Flop oder ein 3000 Jahre alter Kultgegenstand in einer gespielten Performance zu neuem Leben erweckt. Das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) hat erstmals Studierende der Kunsthochschule Mainz zu einem Experiment eingeladen. „LIKE A VIRGIN – touched for the very first time? – Kunst trifft Archäologie” heißt das Ergebnis und zugleich die Sonderausstellung, die am 21. April 2023 abends eröffnet wird.
„Entstanden ist ein spannender Dialog zwischen teils Jahrtausende alten Exponaten und völlig neuen, zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten“, freut sich die Generaldirektorin kulturelles Erbe, Dr. Heike Otto. Auch Dr. Birgit Heide, die Direktorin des Landesmuseums Mainz, zeigt sich begeistert, „es ist wunderbar zu sehen, mit wieviel Fantasie, aber auch mit welchen Überlegungen sich die Studierenden dieser herausfordernden Aufgabe gestellt haben.“
Zur Vorbereitung der geplanten Neuaufstellung der archäologischen Dauerausstellung waren Studierende der Klasse für Bildhauerei von Prof. Sabine Groß der Kunsthochschule Mainz vom Landesmuseum Mainz eingeladen, sich mit ganz unterschiedlichen Exponaten aus den vorgeschichtlichen und römischen Epochen auseinanderzusetzen.
„Neue Blickwinkel, künstlerische Neuschöpfungen, überraschende Herangehensweisen – es war allen Studierenden ein großes Vergnügen, archäologischen Artefakten, die in Museen unberührbar erscheinen, auf wundersame Weise neues Leben einzuhauchen und buchstäblich eine andere Bühne zu bieten,“ so die Leiterin der Klasse für Bildhauerei, Prof. Sabine Groß.
Die archäologischen Objekte aus der Vorgeschichte und der Römerzeit, die lange nicht mehr im Landesmuseum Mainz zu sehen waren, zeigen unterschiedliche Aspekte des menschlichen Lebens, wie Alltag, Luxus oder kultisch-religiöse Darstellungen.
Der Ausstellungstitel ist dem Refrain eines Madonna-Songs entliehen und soll einerseits auf die Jungfräulichkeit dieses Ausstellungsunterfangens anspielen, das so in dieser Form keinen Vorläufer hat; andererseits verweist er auf eine gefühlte Unantastbarkeit archäologischer Museumsstücke, die ihnen durch ihre wissenschaftlichen und kulturhistorischen Zuschreibungen verliehen wird. „Ziel des Projektes sei es“, so der Rektor der Kunsthochschule Mainz, Martin Henatsch, „Schnittstellen von Wisenschaft und Kunst, unantastbarer Musealität und zeitgenössischer Intervention aufzuzeigen. Eine wunderbare Herausforderung an die Studierenden der Kunsthochschule Mainz, die damit an die Tradition der Kunst-und Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts anschließen, in denen eine heute oftmals vergessene einander bedingende Koexistenz von Artifikalien und Mirabielen, Natur, Wissenschaft und Kunst üblich war.“
Zu sehen sind archäologische Artefakte und zeitgenössische Kunst in einer lebendigen Präsentation, zugleich auch Arbeiten, die sich mit den Werkzeugen archäologischer Ausgrabungen beschäftigen oder Texte, die sich zwischen Poesie und Wissenschaftlichkeit neues Terrain erobern.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Prof. Sabine Groß und den Studierenden der Bildhauereiklasse der Kunsthochschule Mainz – Line Bisanz, Johannes Buchholz, Yvonne Delfendahl, Selina Hammer, Jeong Hoon Shin, Aaron Nora Kappenberger, Anna Karpekin, Jeong Lee, Amelie Reinholdt, Berit Spieß, Paula Tillmanns, Elpida Tsaousidis, Laetitia Wessner – in Zusammenarbeit mit Dr. Birgit Heide, Dr. Ellen Riemer, Dr. Eva Brachert und Andreas Hawner vom Landesmuseum.
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Making-of, das die Museumspädagogik des Landesmuseums Mainz aufbereitet, um einerseits die getroffene Auswahl der Objekte aufzuzeigen, aber auch um das Publikum mit einzubeziehen, das dann ihrerseits seine Gedanken und Ideen dazu mit einbringen kann.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz - Wir machen Geschichte lebendig.
Mit einer Podiumsdiskussion laden alle Mainzer Institutionen, die aktuell Provenienzforschung betreiben, am 15. April 2023 um 15 Uhr, in das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) ein, um im Umfeld des internationalen Tags der Provenienzforschung unterschiedliche Themen der Provenienzforschung vorzustellen. Der Eintritt ist frei. Moderiert von Marie-Christine Werner vom SWR geben die Teilnehmenden der Diskussionsrunde einen umfassenden Einblick in ihre laufenden Forschungsvorhaben aus den Bereichen NS-Raubkunst sowie postkoloniale Provenienzforschung in Archäologie und Ethnologie. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion erhalten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich an verschiedenen Stationen Originale und Quellenmaterial anzuschauen. Auch weitere Fragen können hier im persönlichen Gespräch beantwortet werden.
Für das Landesmuseum Mainz nimmt Dorothee Glawe mit dem Thema "Systematische Prüfung der Erwerbungen der Gemäldegalerie und des Altertumsmuseums der Stadt Mainz in den Jahren 1933–45" teil. Nathalie Neumann vom Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität sowie Prof. Adam Ganz, Medienwissenschaftler an der Royal Holloway-University, London, befassen sich mit der „Rekonstruktion und Lokalisierung der privaten Kunstsammlung des Teppichhändlers Felix Ganz (1869-1944), Inhaber der Firma Ludwig Ganz AG aus Mainz“. Anna Georgiev und Dr. Jörg Drauschke vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) stellen das Projekt „Das Glas vom Gleis - Archäologie der Bagdadbahn unter kolonialen Vorzeichen“ vor und Dr. Anna-Maria Brandstetter vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität stellt am Beispiel des in Kamerun tätigen Händlers Adolf Diehl (1870-1943) die Provenienzforschung an der Ethnografischen Studiensammlung vor. Die ersten drei Projekte werden vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. Das LEIZA-Projekt erhält eine zusätzliche Förderung durch die Gesellschaft der Freunde.
Der Internationale Tag der Provenienzforschung findet 2023 bereits zum fünften Mal statt und wird jeweils am zweiten Mittwoch im April angeboten. Hervorgegangen ist dieser Tag durch eine Initiative des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V.
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Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz - Wir machen Geschichte lebendig.
Anton Würth, Dürer Übung, 2014, Kupferstich © Anton Würth
Anton Würth ist einer der wenigen Künstler weltweit, der sich noch mit der alten und äußerst aufwändigen Technik des Kupferstichs auseinandersetzt. Dabei basieren die Arbeiten des in Offenbach tätigen Kupferstechers auf seiner Begegnung und langjährigen Beschäftigung mit den Werken der Alten Meister in deutschen Kupferstichkabinetten. Dazu gehören etwa Werke Albrecht Dürers (1471–1528) oder des Romantikers Philipp Otto Runge (1777–1810).
Unter dem Titel "Liniengefüge" präsentiert das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) vom 15. März bis 4. Juni eine sehenswerte Ausstellung im Graphikkabinett über "Anton Würth im Dialog mit Dürer und Runge". Die Schau zeigt die Werke Anton Würths in Gegenüberstellung zu seinen historischen Vorvätern. Eigens für die Ausstellung entstand ein Stich, in dem sich Würth mit einem Werk der Graphischen Sammlung des Landesmuseums, der "Madonna mit den vielen Tieren" von Aegidius Sadeler nach Dürer, beschäftigt.
Die Kabinettausstellung bietet über die Arbeiten der Altmeister Dürer und Runge bis zu Anton Würth einen modernen Einblick in die komplexe Technik des Kupferstichs. Gezeigt werden sowohl die gedruckten Graphiken als auch dazugehörige Druckplatten und Arbeitsutensilien, die den künstlerischen Prozess für die Besucherinnen und Besucher illustrieren und die Feinheit und Klarheit des Kupferstichs unterstreichen sollen.
Gemeinsam mit dem Künstler Anton Würth und der Kuratorin Maria Aresin bietet das Landesmuseum am 14. März um 18 Uhr eine Eröffnungsführung an bei freiem Eintritt. Zum Tag der Druckkunst am 18. März um 14 Uhr (parallel zu einem Kinder-Druckworkshop) wird es zudem eine Kuratorinnenführung geben (mit Museumeintritt) wie auch am 11. April um 18 Uhr.
Anton Würth setzt sich bereits seit 2014 intensiv mit den Meisterblättern Albrecht Dürers auseinander, aus denen er bestimmte Bildmomente extrahiert und in neue ornamentale Zusammenhänge einfügt. Neben Dürer ist auch der Romantiker Philipp Otto Runge ein wichtiger Referenzpunkt für Würth, der dessen Serie der "Vier Tageszeiten“ in seinem „Versuch über Runge" neu durchdenkt. Der Kunstkritiker John Ruskin schrieb um 1872 über den Kupferstich: "Die Sprache des Kupferstichs […] ist so fruchtbar, so genial, so unaussprechlich raffiniert und ernsthaft in ihrem Ausdruck, dass man sie gut und gerne zum Thema der eigenen Sinnsuche machen kann." Genau auf eine solche Sinnsuche begibt sich Anton Würth mit seinen Stichen.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz - Wir machen Geschichte lebendig.
„Es war der Wunsch meines Vaters, dass ich die Tradition mit einem Vortrag im Landesmuseum fortführen soll“, bekennt der prominente Protokoller des Mainzer Carneval-Vereins 1838 e.V. (MCV), Patrik Henkel, der schon vor Corona gemeinsam mit seinem Vater Rudi Henkel, dem Urgestein der Mainzer Fastnacht, im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) aufgetreten ist. Patrik Henkel wird diesmal nicht nur sein MCV-Protokoll vortragen, sondern auch einen der vielen berühmten Vorträge seines Vaters Rudi, der ein Meister des geschliffenen Wortes war und zugleich ein bedeutender Vertreter der politisch-literarischen Fastnacht.
Seinen Vortrag hält Patrik Henkel im Rahmen der Reihe „Kunst in der Mittagspause“ am Donnerstag, 16. Februar, von 12.30 bis 13 Uhr im Landesmuseum Mainz.
Aufgrund der traditionell hohen Nachfrage und der begrenzten Platzanzahl wird um Kartenreservierung an der Museumskasse gebeten. Der Eintritt kostet zwei Euro.
Mitglieder des Vereins der Freunde des Landesmuseums zahlen den ermäßigten Beitrag von einem Euro. Besitzer einer Jahreskarte oder Rundum-Mitgliedschaft beim Verein der Freunde haben kostenfreien Eintritt.
Im Anschluss an den Vortrag lädt der Verein der Freunde des Landesmuseums zu einem Kreppel-Kaffee ein.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.
Über 30 Hektar erstreckt sich die Grundstücksgröße auf dem ehemaligen Zoll- und Binnenhafen in der Mainzer Neustadt, die seit 2010 sukzessive zu einem neuen Stadtquartier erschlossen wird. Schon im Vorfeld war den Bauherren klar, dass die geplanten Baumaßnahmen stets im Fokus der Landesarchäologie der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) stehen. Denn immerhin grenzt das imposante Baugebiet unmittelbar an einen römischen ‚Vorort‘ von Mogontiacum an, den sogenannten Dimesser Ort.
Dr. Marion Witteyer, die ehemalige Leiterin der Mainzer Landesarchäologie, zeigte sich dennoch von der der Fülle und vor allem von der Qualität der Funde überrascht: „Die Untersuchungen der letzten Jahre lassen die römische Besiedlung auf dem Gebiet der heutigen Neustadt in einem völlig anderen Licht erscheinen“.
In ihrem Vortrag „Die Göttin aus dem Schutt – Neue Aspekte zur römischen Neustadt“, am 7. Februar 2023 um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der GDKE, gibt Dr. Witteyer daher erstmals einen Überblick und einen Einblick in die neuesten Forschungsergebnisse sowie über die Auffindung der weit über Mainz hinaus bekannten Salus-Statue.
Zwar sind seit dem 19. Jahrhundert im Bereich des alten Zollhafens immer wieder römische Funde entdeckt worden, in der Regel aber ohne Befundzusammenhang. Durch die neuen Grabungen sind erstmals großflächige Kontexte erkennbar. Sie zeigen, dass das ursprüngliche Siedlungsareal sehr viel größer war als bisher angenommen und sich wesentlich weiter zum Rhein hin erstreckte.
Der Vortrag mit dem Titel „Die Göttin aus dem Schutt – Neue Aspekte zur römischen Neustadt“ wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 6. Februar 2023, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Zum bundesweiten „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ bietet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Sonntag, den 29. Januar um 15 Uhr, einen Vortrag der Provenienzforscherin Dorothee Glawe zum Mainzer Juristen und Kunstsammler Siegmund Levi an. Siegmund Levi wurde aufgrund seiner jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten verfolgt. Er musste den Großteil seiner Sammlung wie auch sein Haus an der Uferstraße veräußern, seinen Beruf aufgeben und zog schließlich nach Frankfurt. Von dort aus wurde er 1942 deportiert und starb am 2. Februar 1943 in Theresienstadt.
Aktuelle Recherchen in den Beständen des Landesmuseum zeigten, dass sich hier auch Werke aus der Sammlung Dr. Siegmund Levi befinden, die über unterschiedliche, teils noch unbekannte Pfade, ihren Weg in den Museumsbesitz fanden. Die Geschichte Siegmund Levis, der Verbleib seiner Sammlung und nicht zuletzt die Wege der Objekte, die sich heute im Besitz des Landesmuseum Mainz befinden, sollen im Rahmen des Vortrags thematisiert werden.
Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich unter anmeldung(at)gdke.rlp.de. Für die Teilnahme werden zuzüglich zum Museumseintritt zwei Euro erhoben.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Der Mainzer Künstler Paul Strecker war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Teil des kulturellen Aufbruchs im Berlin der Nachkriegszeit. Welche Rolle er dabei als Mittler spielte und wie intensiv ersich nach Kriegsende um eine Wiederbelebung des dortigen Kunst- und Kulturlebens bemühte, wird die künstlerische Leiterin des Kunsthaus Dahlem in Berlin, Dr. Dorothea Schöne, in Ihrem Vortrag „´Eine merkwürdige Magie der Vieldeutigkeit` - Paul Strecker und die Kunst nach 1945“ am Sonntag, 15. Januar 2023, um 11 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) erläutern. Strecker war 1944 nach seinem zwei Jahrzehnte währenden Aufenthalt von Paris nach Berlin zurückgekehrt und suchte insbesondere im Umfeld der progressiven Galerie Gerd Rosen Gleichgesinnte.
Der Vortrag, der auch Streckers Schaffen im Kontext zeitgenössischer Berliner Kunst thematisiert, ist Teil der Finissage zur Sonderausstellung „Figurenwerfen“, die sich dem Spätwerk des Mainzer Künstlers Paul Strecker (1898–1950) widmet und die noch bis zum 15. Januar 2023 in der Abteilung Moderne des Landesmuseums zu sehen ist.
Der Vortrag, wie auch die Sonderausstellung, sind in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz, der Paul Strecker-Stiftung Mainz und dem Landesmuseum Mainz realisiert worden. Das besondere an der Ausstellung – sie wurde von einer studentischen Projektgruppe kuratiert, die sich seit 2019 intensiv mit dem Œuvre des in Mainz geborenen Künstlers Paul Strecker auseinandersetzt. Angeleitet wurde sie dabei von Prof. Dr. Gregor Wedekind.
Der Vortrag im Landesmuseum Mainz beginnt am Sonntag, 15. Januar 2023, um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Es ist ein außergewöhnlicher Fund aus der Römerzeit, den Mitarbeitende der Landesarchäologie Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Zollhafen auf einem Grundstück zwischen Rheinallee und An den Grachten im Oktober 2020 entdeckten: eine etwa 1,50 Meter große kopflose Frauenfigur mit nacktem Oberkörper und Hüftmantel aus Sandstein, die sich später als eine Darstellung der Heilgöttin Salus entpuppte.
Unter dem Titel „Die Mainzer Salus vom Zollhafen” wird Prof. Dr. Johannes Lipps, vom Institut der Klassischen Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz, die Geschichte des Fundes und der Figur am 17. Januar 2023 um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der GDKE in einem abwechslungsreichen Vortrag erläutern.
Sowohl eine Inschrift als auch eine „Schwesterstatue“ im Römisch-Germanischen Museum Köln, an der sich zusätzlich eine Schlange nach oben windet, halfen bei der Identifizierung der kopflosen Dargestellten. Die Inschrift weist die Statue als Salus aus, die im Jahr 231 n. Chr. von Senecionius Moderatus und Respectius Constans, den Bewohnern der Mainzer canabae, des zivilen Lagerdorfs, gestiftet wurde. „Gemeinsam mit dem Fund aus Köln präsentiert sich die Mainzer Salus als eine Statue, die den lokalen Bedürfnissen angepasst wurde und hypothetisch mit einem damals neu gestifteten Kult für Salus in Verbindung zu bringen ist“, so Lipps.
Der Stein wurde wohl im Nahetal abgebaut und nach Mainz importiert, wo eine überregional gefragte Werkstatt Weihestatuen anfertigte. Mit solchen Produkten befriedigte die Werkstatt die Wünsche besonders ambitionierter Auftraggeber, welche gerade in severischer Zeit (von 193 bis 235 n. Chr.) ihre Städte mit reichen, in kleinen antiken Bauwerken (Ädikula) im öffentlichen Raum präsentierten Statuenweihungen von unterschiedlichen Heilsgottheiten schmückten und durch diese religiöse Praxis sowohl ihr eigenes soziales Prestige steigerten als auch entscheidend zum urbanen Mehrwert ihrer Gemeinden beitrugen.
Der Vortrag mit dem Titel „Die Mainzer Salus vom Zollhafen” wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 16. Januar 2023, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung(at)gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Übrigens: Ab dem 14. Januar 2023 ist das Original der Salus-Statue in einer gemeinsamen Präsentation von Landesarchäologie Mainz und Landesmuseum Mainz im Museum zu bewundern.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Der außergewöhnliche Fund der Heilgöttin Salus, den Mitarbeitende der Landesarchäologie Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Oktober 2020 am Mainzer Zollhafen entdeckten, legte die Vermutung nahe, dass der römische Vorort von Mogontiacum, der sogenannte Dimesser Ort, im Bereich der heutigen Neustadt, deutlich größer und bedeutender war als bisher angenommen.
Grund genug, der erstaunlich gut erhaltenen Statue eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Präsentiert und umfassend erläutert wird der Fund der Heilgöttin Salus am 13. Januar 2023 um 18 Uhr im Rahmen eines Gesprächskreises an dem die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, die Direktorin des Landesmuseum Mainz, Dr. Birgit Heide, sowie die neue Leiterin der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Stephanie Metz mit ihrer Vorgängerin Dr. Marion Witteyer und Prof. Dr. Johannes Lipps vom Institut der Klassischen Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz teilnehmen werden. Besucherinnen und Besucher können die Statue ab 13. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz in den kommenden Monaten besichtigen.
Dr. Marion Witteyer, unter deren Leitung die Statue 2020 gefunden wurde, hatte nach Vergleichen mit einer ähnlichen Statue aus dem Römisch-Germanischen Museum Köln, die Statue bereits 2020 als Heilgöttin Salus identifiziert. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung wurde damals Prof. Dr. Johannes Lipps betraut. Lipps wird am 17. Januar 2023 um 18 Uhr ebenfalls im Landesmuseum Mainz der GDKE in einem abwechslungsreichen Hybrid-Vortrag unter dem Titel „Die Mainzer Salus vom Zollhafen” die Geschichte des Fundes und der Figur erläutern.
Die sehr qualitätsvolle, 149 cm hohe kopflose Statue aus Sandstein ist abgesehen von kleineren Beschädigungen und Ablagerungsspuren vorzüglich erhalten. Die Statue ist aus einem weiß-rötlichen Sandstein aus dem Nahetal gefertigt. Der Stein dürfte auf dem Wasserweg über Nahe und Rhein nach Mainz gelangt sein.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig