Ausstellungsarchiv 2016
21. August - 27. November 2016 auf Schloss Villa Ludwigshöhe | Neue Bilder aus alten Bruchstücken
Otto Greis (1913-2001), Hahnenbild, 1950, Acryl auf Leinwand, 90 x 55 cm, Dauerleihgabe Nachlass Otto Greis © GDKE RLP, LMM
Künstlerischer Aufbruch nach 1945 in Rheinland-Pfalz
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ist es die wiedergewonnene künstlerische Freiheit, die zu einer enormen Produktivität der Künstler führte. Nach Jahren der Isolation ist dies zugleich die große Chance eines Neuanfangs, den man aktiv mitgestalten will. Künstlervereinigungen wie beispielsweise die „Pfälzische Sezession“ werden gegründet. Ausstellungen, die französischen Vorbildern wie etwa Matisse oder Picasso gewidmet waren und durch die rege Kulturpolitik der französischen Besatzungszone in Rheinland-Pfalz realisiert wurden, sind maßgebliche Inspirationsquellen.
Künstler aus Rheinland-Pfalz wie unter anderem Edvard Frank, Fred Fathwinter, Werner Gilles, Otto Greis, HAP Grieshaber, Rolf Müller-Landau und Emy Roeder drücken diese Neuorientierung wie auch das Ringen nach neuen Bildlösungen in ihren Arbeiten aus. Die Ausstellung thematisiert die große Stilvielfalt dieser Zeit: Gegenständliche und surreale Tendenzen, expressive Formensprachen wie auch die von überlieferten Bildtraditionen losgelöste abstrakte Malerei, die im Westen zu einem Leitbild einer befreiten Gesellschaft proklamiert wird, vermitteln die damalige Aufbruchstimmung.
Diese Ausstellung wird nur auf der halben Fläche der Galerie gezeigt, auf der anderen Hälfte wird weiterhin „Max Slevogt“ präsentiert.
15. Mai - 27. November 2016 auf Schloss Villa Ludwigshöhe| Slevogt. Blickwechsel
Max Slevogt, Selbstbildnis en face © GDKE RLP, Landesmuseum Mainz, Slevogt-Archiv, Grafischer Nachlass
Wiederentdeckungen aus Slevogts Nachlass
In dieser Sonderausstellung stehen erstmals die weniger bekannten Werke im Mittelpunkt, die neue Blickwinkel auf Max Slevogts (1868 - 1932) Arbeiten eröffnen. Zudem wird unveröffentlichtes Material aus dem 2014 durch das Land Rheinland-Pfalz mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder erworbenen graphischen Nachlass ausgestellt.
Unfertige Studien, frühe Arbeiten aus seiner Akademiezeit in München, Selbst- und Familienbildnisse, von denen sich Slevogt nie trennte, Skizzenbücher, Illustrationen aber auch Gebrauchsgraphiken wie etwa Speisekarten, stellen sein Œuvre in einer anderen Perspektive dar. Gezeigt wird zugleich die große Bandbreite und Vielseitigkeit der Themen und Techniken des Malers und Graphikers Max Slevogt, der in der Pfalz seine Wahlheimat fand.
6. März bis 27. November 2016 | Erwin Wortelkamp. Skulpturen draußen/drinnen
Erwin Wortelkamp, Caput, 1991/2002, © VG Bild-Kunst, Bonn
Einnehmend, durchbrechend und anlehnend erfahren die Skulpturen des Bildhauers Erwin Wortelkamp ihren eigenen Dialog mit der Umgebung.
Bei den Objekten aus Holz ist die Grundform der Baumstamm selbst. Mit der Kettensäge bearbeitet, entstehen Skulpturen, die liegen, sich anlehnen oder sich frei stehend im Raum behaupten. Durch Verwitterung werden die oft großen Außenarbeiten schwarz. Die so entstehende Patina ist eins mit den Formen, die sich dem Auge in einem spannenden Wechsel öffnen und verschließen. Eine große Anzahl von Wortelkamps Skulpturen ist gekalkt. Dadurch wird die Materialität einerseits zurückgenommen, andererseits betont. Seine oft in Werkgruppen entstehenden Arbeiten, seien sie klein oder groß, sind solitär, behaupten sich innen und außen, haben etwas Monumentales.
Die Ausstellung „Skulpturen draußen/drinnen“ präsentiert eine Auswahl von Bronzeskulpturen sowie die jüngst umgearbeitete monumentale Holzarbeit „Der ausgehölte Stamm“ aus seinem umfassenden Œuvre.
„draußen/drinnen“ erstreckt sich über den Innenhof und setzt auch einige Akzente innerhalb des Museums. Es ist die Wechselwirkung zwischen den elementaren Skulpturen und ihrer neuen Umgebung, die den ganz eigenen Reiz dieser Ausstellung ausmacht.
Einen Flyer zur Ausstellung können Sie hier herunterladen: Flyer Wortelkamp
28. August bis 30. Oktober | ANKUNFT: RHEINLAND-PFALZ
ANKUNFT: RHEINLAND PFALZ © Foto: Herbert Piel
53.000 Menschen sind im Jahr 2015 auf ihrer Flucht in Rheinland-Pfalz angekommen. Viele kommen, um zu bleiben, auch wenn darüber noch nicht entschieden ist.
Im Herbst 2015 gab es mehr als 20 Flüchtlingslager in Kasernen, Fabrikhallen, auf Parkplätzen mit großen Zelten und zehntausende Menschen mussten in Provisorien leben. Tausende Helfer aus Hilfsorganisationen, Verwaltungen oder als Einzelpersonen engagieren sich seitdem. Sie erleichtern den Angekommenen den Aufenthalt. Sie helfen bei ersten Schritten in der neuen HEIMAT.
Die "neuen Rheinland-Pfälzer" sprechen noch nicht unsere Sprache. Viele müssen die Schrecken von Flucht und Vertreibung vergessen lernen. Auch nach der ANKUNFT RHEINLAND-PFALZ wird ihr Leben nicht leicht sein.
Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz hat ab Herbst 2015 die neuen Unterkünfte für Flüchtlinge beschafft und für den Betrieb hergerichtet. Sie hat den Fotografen Herbert Piel beauftragt, die Wochen der Ankunft zu dokumentieren. Er besuchte die Camps und Unterkünften. Er hielt Flüchtlinge und Helfer im Foto fest. Herbert Piel schuf eine einzigartige Dokumentation des Übergangs.
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz hat mit dem Fotografen die Ausstellung ANKUNFT: RHEINLAND-PFALZ konzipiert und zeigt die Werke erst in den Thermen am Viehmarkt in Trier und vom 28. August bis zum 30. Oktober 2016 im Landesmuseum Mainz.
Bereits im Winter 2015/16 wurden die Zeltlager in Rheinland-Pfalz abgebaut. Heute leben die Flüchtlinge in Orten im ganzen Land. Hier hoffen sie auf Aufnahme, auf ein Leben bei und mit uns oder auf Rückkehr in ihre alte Heimat.
Den Flyxer zur Ausstellung können Sie hier herunterladen: Flyer ANKUNFT: RHEINLAND-PFALZ
5. Juni bis 9. Oktober 2016 | Ein Stück norddeutscher Himmel
Emil Nolde, Marschhof bei Seebüll, Aquarell, Museumsberg Flensburg © Nolde Stiftung Seebüll
Emil Nolde und die Künstler der Brücke
Eine Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg
Tiefe Horizonte, wogendes Meer und dramatische Wolkenformationen. Die Landschaft war eines der Hauptmotive der Künstlergemeinschaft Brücke und trug maßgeblich zur Entwicklung ihres expressiven Stiles bei. "Unmittelbar und unverfälscht" das wiederzugeben, was zum Schaffen dränge und dadurch alte Konventionen zu überwinden, war das Ziel der Vereinigung, der auch kurzzeitig der norddeutsche Emil Nolde angehörte.
Nach der großen Schau zu Max Slevogt und dem "Deutschen Impressionismus" zeigt das Landesmuseum Mainz nun die andere bedeutende künstlerische Strömung des frühen 20. Jahrhunderts, den Expressionismus, zu dem es selbst einst eine Sammlung besaß. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Künstler Emil Nolde, dessen Auffassung von Landschaft im Besonderen durch das eigene seelische Erleben geprägt war und den Weg seiner Künstlerfreunde beeinflusste.
Die Ausstellung zeigt 70 Werke - Gemälde und Druckgraphiken - von bedeutenden Expressionisten wie Emil Nolde (1867-1956), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) und Erich Heckel (1883-1970), die stets die intensive Auseinandersetzung mit der Natur suchten. Sie entsteht in Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg, seit über hundert Jahren eine der wichtigsten Kunstsammlungen Norddeutschlands. Deutsche Expressionisten sind ein Schwerpunkt der Sammlung, bereits im Jahr 1907 fand dort die erste Ausstellung der Künstlergruppe Brücke statt.
Weitere Leihgaben stammen aus renommierten Museen, wie beispielsweise dem Städel Museum in Frankfurt am Main, der Hamburger Kunsthalle, dem Wilhelm-Hack Museum Ludwigshafen, der Nolde Stiftung in Seebüll, dem Museum Wiesbaden und dem Van der Heydt-Museum in Wuppertal sowie von zahlreichen privaten Leihgebern.
Begleitend erscheint ein Ausstellungskatalog im Michael Imhof Verlag.
Die Arbeiten von Max Slevogt aus dem Besitz des Landes Rheinland-Pfalz werden zeitgleich in Flensburg zu sehen sein.
1. Mai bis 31. Juli 2016 | Friedrich Pützer - Bauten und Projekte
Portrait Pützer © Stadtarchiv Darmstadt
Die Ausstellung „Friedrich Pützer, Bauten und Projekte“ ist ein wichtiger Baustein in der Ausstellungstrilogie zum Thema „200 Jahre Rheinhessen“ in unserem Haus. Zudem ist dies die erste Würdigung Friedrich Pützers Leistungen als Denkmalpfleger in Mainz und Rheinhessen, die in Form von zeitgenössischen Photos, Plänen und weiteren historischer Realien aus Familienbesitz in der Ausstellung präsentiert werden. Ein noch nie gezeigtes Dreiviertelporträt der Architekten aus Familienbesitz kann erstmals nach der Restaurierung durch das Landesmuseum Mainz in der Ausstellung gezeigt werden.
Friedrich Pützer (1871 -1922), gebürtiger Aachener, wurde von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein zum Professor für Baukunst an der Technischen Hochschule Darmstadt ernannt (1902), dem folgte die Ernennung zum Kirchenbaumeister der evangelischen Landeskirche in der Hessen-Darmstädter Provinzhauptstadt Mainz (1908). Davor, schon seit 1902, hatte er die Zuständigkeit als Denkmalpfleger in der gesamten Provinz Rheinhessen übernommen.
Als planender und teilnehmender Architekt an dem Unternehmen „Künstlerkolonie Mathildenhöhe 1899“ im Auftrag des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein ließ ihn teilhaben an der modernsten Entwicklung der Architektur der Zeit und sein enger Kontakt zu dem Großherzog machte ihn zu einem Teil der gehobenen bürgerlichen Gesellschaft. Als Denkmalpfleger in Rheinhessen und Mainz und Mitglied des Denkmalrates des Großherzogtums Hessen gehörte er in die erste Generation der deutschen Denkmalpfleger. Das 1902 verabschiedete „Gesetz den Denkmalschutz betreffend“, das erste Denkmalschutzgesetz, das in vielen Vorschriften heute noch Gültigkeit hat, wurde zur Grundlage seiner Arbeit.
Sein Wirken als Denkmalpfleger in Mainz ist durch die Zeitenläufte stark überlagert, oder gar zerstört. Umso mehr will diese Ausstellung einen Beitrag dazu leisten, seine Schaffen wieder in Erinnerung zu bringen. So legte Pützer für die Stadterweiterung des Zitadellengebietes 1905 einen vielbeachteten Plan vor, der den Erhalt und Eingliederung der Zitadellenanlage in das neuzeitliche Stadtbild forderte. Mit den gleichen Argumenten erstritt er den Erhalt der Reichsklarakirche und übernahm die Planung und Bauleitung des Umbaus der evangelischen Johanniskirche in Mainz (1906/1907). Durch die Kriegszerstörungen und Nachkriegsumbauten sind diese Maßnahmen nicht mehr am Original zu studieren. Dagegen hat sich die Evangelische Kirche in Budenheim unzerstört erhalten und bildet heute noch ein gutes Beispiel für Pützers Leistungen im Kirchenbau für einen lebendigen Gottesdienst in beschaulichen Kirchen mit großen Versammlungsräumen in jedem beliebigen Stil.
Die in Mainz präsentierte Ausstellung ist eine Übernahme der gleichnamigen Ausstellung, die im Auftrag der TU Darmstadt erstellt wurde und durch einen Katalog wissenschaftlich bearbeitet wurde.
Den Flyer zur Ausstellung können Sie hier herunterladen: Flyer Pützer
14. Februar - 13. Juli 2016 | Zeichnen in der Stadt
Neutorstraße © Jenny Adam
„Zeichnen in der Stadt“ ist das verbindende Motto für die Arbeiten der Architekturstudierenden, die ihr Augenmerk auf die perspektivisch richtige Darstellung von Gebäuden legen, und denen der Urban Sketchers, die Situationen im Lebensraum Stadt spontan erfassen. Es geht um das Zeichnen als Schule des Sehens und seismografische Aufzeichnung des Erlebens.
Ausstellende Künstlerinnen und Künstler:
Jenny Adam
Birgit Dreesen
Emil Hädler
Katja Rosenberg
Clara Schuster
Christian Weber
Studierende der Architektur an der Technik Hochschule Mainz
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Mainz im Rahmen der Sonderausstellung „Mainz – Ein Blick, viele Ansichten“ der Landesdenkmalpflege und des Landesmuseums Mainz.
22. März bis 12. Juni 2016 | Ziemlich beste Freunde
Ausstellungsplakat Ziemlich beste Freunde © Universität Mainz
Die Sammlungen der Johannes Gutenberg-Universität zu Gast im Landesmuseum Mainz
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz besitzt zahlreiche Sammlungen, die ein breites Spektrum an Objekten aus den Natur- und Geisteswissenschaften sowie der Medizin umfassen. An unterschiedlichen Fachbereichen sind klassische akademische Objektbestände, aber auch ungewöhnliche und einzigartige Sammlungen. Ihre Objekte besitzen nicht nur didaktische, wissenschaftliche und wissenschaftshistorische Bedeutung, sondern vielfach auch ästhetischen, kulturellen und ideellen Wert.
So weisen die Sammlungen der JGU in vielerlei Hinsicht Berührungspunkte zu den Sammlungen des Landesmuseums Mainz auf. Diese sichtbar zu machen und die Sammlungen in einen Dialog zu bringen –darauf zielt die Ausstellung ab. In Gastvitrinen, die sich wie eine Spur durch die verschiedenen Abteilungen der Dauerausstellung des Landesmuseums ziehen, zeigt sie ausgewählte Objekte aus den vielfältigen Universitätsbeständen im Dialog mit Exponaten des Hauses. Bronzefiguren aus den Sammlungen der Indologie treten neben mittelalterliche Mariendarstellungen, eine afrikanische „Machtfigur“ aus der Ethnografischen Studiensammlung ist neben Picassos Frauenkopf zu sehen, Herbarbelege korrespondieren mit der Glaskunst des Jugendstils u.v.m. Die überraschenden, spielerischen neuen Exponat-Nachbarschaften eröffnen ungewohnte Perspektiven und lassen die Objekte beider Institutionen in neuem Licht erscheinen. Sie decken Gemeinsamkeiten der vordergründig so unterschiedlichen Sammlungen auf, lassen interdisziplinäre und interkulturelle Verbindungen erkennen und regen die Museumsbesucher_innen zu neuen Assoziationen und Erkenntnissen an.
Die Ausstellung führt die enge Zusammenarbeit zwischen dem Landesmuseum Mainz und der Johannes Gutenberg-Universität weiter, die sich in zahlreichen gemeinsamen Projekten mit unterschiedlichen Fachbereichen niederschlägt. Der „Besuch“ der Objekte aus den Universitätssammlungen im Landesmuseum Mainz intensiviert diese vielfältige Zusammenarbeit noch und bereitet den Boden für gemeinsame weitere Projekte.
20. März bis 1. Mai 2016 auf Schloss Villa Ludwigshöhe | Rolf Müller-Landau. Retrospektive
Rolf Müller-Landau, Kartenschlägerin, um 1950 © GDKE RLP, LMM
Er zählt zu den wichtigsten Malern der Nachkriegszeit im Deutschen Südwesten: Rolf Müller-Landau (1903-1956). Der Künstler fühlte sich seiner Heimat stark verbunden, so dass er die Stadt Landau in der er lange gelebt und gearbeitet hatte, in seinen Namen aufnahm. Sein Werk umfasst Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafik. Stets setzte er sich mit den aktuellen Strömungen seiner Zeit auseinander und ließ sich durch diese für seine eigenen Arbeiten inspirieren. Zudem legte er sich nicht auf einen Stil fest, malte zunächst figurativ und später abstrakt. Eine grundlegende Inspiration stellte für ihn der französische Impressionismus dar. Der charakteristischen südpfälzischen Landschaft mit ihrer besonderen Farbigkeit blieb er in seiner Kunst immer verbunden.
Müller-Landau hinterließ ein reiches künstlerisches Erbe, das seine Nachkommen nun dem Land Rheinland-Pfalz schenken. Die Bestände werden der Max Slevogt-Galerie des Landesmuseums Mainz übereignet, das dem Künstler aus diesem Anlass auf Schloss Villa Ludwigshöhe eine umfassende Retrospektive widmet. Gezeigt wird die ganze Bandbreite des Schaffens von Müller-Landau, darunter auch experimentelle Farbschnittmonotypien, die mit ihren Farbvarianten und verschiedenen Druckzuständen als besonders originell gelten und sich an Künstlern wie Pablo Picasso orientieren.
Das Werk von Müller-Landau ist sehr eng mit seiner Biographie verbunden, die einen wesentlichen Schlüssel zum Verständnis seiner Arbeiten darstellt. Die Ausstellung skizziert daher das Leben des Künstlers in seinen wesentlichen Stationen, von seinen künstlerischen Anfängen, der Zeit des Nationalsozialismus bis zur wichtigen Mitbegründung der Pfälzer Sezession (1945/46). Nach der Zerstörung seines Ateliers in Landau 1945 verlegte er seinen Wohnort nach Heuchelheim in der Pfalz. Zu Müller-Landaus Netzwerk gehörten Kunstschaffende wie HAP Grieshaber, Edvard Frank, Werner Gilles, Werner Seitz oder Hans Purrmann, die bei ihm ein und aus gingen oder in regen Briefwechseln mit ihm Kontakt pflegten.
Zur Ausstellung erscheint die aktualisierte Neuauflage des Bandes „ROLF MÜLLER-LANDAU Leben und Werk“
Weitere Informationen zu Leben und Werk finden Sie unter www.rolf-mueller-landau.de.
21. Mai 2015 bis 27. März 2016 | Ritter! Spiel! Spaß!
Mitmachausstellung Ritter! Spiel! Spaß! im Landesmuseum © GDKE RLP, LMM
Mitmachausstellung für Kinder
Begleitend zur Hauptausstellung "Ritter!Tod!Teufel?"haben wir eine speziell für Kinder konzipierte Mitmachausstellung aufgebaut, in der sie in die Ritterwelt des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit eintauchen können.
Anhand von aktionsreichen Mitmach-Stationen und interaktiven Lernspielen beschäftigen sie sich mit den Themen „Burgenbau“, „Burgeroberung“ und „Ritterturnier“. In digitalen und haptischen Spielen lernen sie unter anderem etwas über die verschiedenen Burgtypen, müssen eine Burg mit den nötigen Hilfsmitteln erobern, kleiden als Knappe einen Ritter in seine Rüstung und können selbst ein Wappen und eine Helmzier zusammenstellen. Hauptattraktionen sind ein großer Tretkran, die verkleinerte Nachbildung eines Katapultes und die Turnierbahn mit Turnierpuppe und Pferdchen, die allesamt darauf warten, von den kleinen und größeren Knappen, Rittern und Edeldamen in Bewegung gesetzt zu werden.
Die Mitmachausstellung ist für Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren.
Einen Flyer zur Ausstellung können Sie sich hier herunterladen: Flyer "Ritter! Spiel! Spaß!"
8. November 2015 bis 10. Januar 2016 | Der Mittelrhein in Aquarellen Johann Christian Reinharts
Johann Christian Reinhart, Mainz mit den Schiffsmühlen, 1787, Aquarell © GDKE RLP, LMM
Das Zentrum dieser Ausstellung bilden neun Aquarelle des klassizistischen Landschaftsmalers, Zeichners und Radierers Johann Christian Reinhart (Hof/Saale 1761–1847 Rom), die die Graphische Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg bewahrt. Darunter befindet sich auch eine Ansicht von Mainz. Reinhart schuf diese Blätter während einer Rheinreise mit Herzog Georg I. von Sachsen- Meiningen im Jahr 1787. Die Aquarelle sind eine interessante Ergänzung zu den Graphiken und Gemälden Johann Christian Reinharts, Johann Caspar und Georg Schneiders sowie Christian Georg Schütz’ d. Ä. aus eigenem Bestand.
Stand sein Frühwerk noch stilistisch dem »Sturm und Drang« nahe, wurde Johann Christian Reinhart in Rom zu einem der wichtigsten Repräsentanten der heroischen Landschaftsmalerei. Diese wurde durch die idealistische Dichtung Friedrich Schillers und die Kunsttheorie Carl Ludwig Fernows geprägt. Dem Studium bei Adam Friedrich Oeser in Leipzig von 1779 bis 1782 folgte ab 1783 der Unterricht bei dem Landschaftsmaler Johann Christian Klengel in Dresden. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, lebte Reinhart ab 1789 in Rom, wo er im Zentrum der klassizistisch ausgerichteten deutschen Künstlerschaft stand.
Seine Aquarelle, die den Flussabschnitt von Mainz bis St. Goar umfassen, sind topographisch exakte Ansichten, die mit ihrer schnellen und spontanen Führung von Feder und Pinsel vom »Sturm und Drang« geprägt sind. Sie sind frühe Dokumente der künstlerischen und touristischen Entdeckung des Mittelrheintals. Das Mittelrheintal gehört zu den attraktivsten Reisezielen Europas. Der prominenteste Abschnitt dieses Flusslaufs zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz wurde 2002 von der UNESCO als Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal anerkannt.