Abstrakte Zeichnung mit 2 Kaisern und einem Kreuz

Karl der Große – Das Kaisertum wird neu erfunden

Ausstellungsraum - Sektion 1

Karl der Große – Der erste westliche Kaiser seit der Antike

Goldmünzen
Goldmünzen, Stadt Ingelheim am Rhein
Goldmünze Kaiser Karls des Großen

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Mit Kreuz und Schwert – Das Reich wächst

Mainzer Geiselverzeichnis
St. Paul im Lavanttal, Museum im Benediktinerstift St. Paul

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Der Raum am Rhein – Im Herzen des Reichs

Landkarte

Je weiter sich das fränkische Reich ausdehnt, desto mehr wird der Raum am Rhein zum Herrschaftszentrum. Hier fördert Karl der Große Klöster und Bistümer, baut Königspfalzen, hält Hoftage und sammelt sein Heer für Feldzüge. Hier sichern umfangreicher Grundbesitz und fruchtbares Land die Versorgung des Hofs. Hier liegt seine Lieblingsresidenz Aachen, wo er Gesandte aus fernen Ländern empfängt. An die Spitze der neu gegliederten Kirche stellt er die Erzbistümer Mainz, Köln und Trier, denen die anderen Bistümer untergeordnet werden.

Mainz – Aufstieg zum kirchlichen Machtzentrum

Der Aufstieg von Mainz zum kirchlichen Zentrum beginnt mit der von Bonifatius (gest. 754) betriebenen Mission. Unter Karl dem Großen wird Mainz zum größten Erzbistum der lateinischen Christenheit. Es reicht vom Bistum Verden im Norden über Halberstadt und Eichstädt im Osten bis nach Konstanz und Chur im Süden. In Mainz gibt es zahlreiche Kirchen und Klöster. Das neu gegründete Kloster St. Alban wird zum Ort wichtiger Synoden.

Herausragende Zeugnisse vom Mainzer Albansberg

Grabstein Priester Badegisel
Grabstein Priester Badegisel, Landesmuseum Mainz

Mainz, St. Alban, 7. Jahrhundert, Kalkstein
Mainz, GDKE, Landesmuseum Mainz

+ IN HVNC TITVLVM RE / QVIISCIT BENE MEMO / RIVS BADEGISELVS / PRESBITER QVI VIXIT / IN PACI ANNVS / XXXXX FELICITER
„+ In diesem Grab ruht der Priester Badegisel seligen Angedenkens, der 50 Jahre in Frieden lebte. Glück!“

Der Grabstein bezeugt zusammen mit einem weiteren für den Abt Pertram bereits für die vorkarolingische Zeit eine geistliche Gemeinschaft auf dem Mainzer Albansberg. Außerhalb der Siedlung gelegen, befanden sich dort zwei Friedhöfe, auf denen man Christen bestattete. Unter Karl dem Großen wurde an dieser Stelle ein Kloster mit der Kirche St. Alban errichtet, die 805 geweiht wurde. Sie zählte zu den größten Kirchenbauten und wichtigsten geistlichen Zentren ihrer Zeit.

Pfosten mit Blattranke
Pfosten mit Blattranke, Landesmuseum Mainz

Mainz, St. Alban, 9. Jahrhundert, Kalkstein
Mainz, GDKE, Landesmuseum Mainz

Von der reichen Innenausstattung der karolingerzeitlichen Kirche St. Alban haben sich nur wenige Reste erhalten. Dazu zählt dieser Pfosten mit Blattranke, auf dem noch rote und weiße Farbreste erhalten sind. Er gehörte zu einer Schrankenanlage, die den Altarraum vom Laienbereich trennte.

Frührömischen Bronzetür

Mainz, Albansschanze, 40–70 n.Chr., Bronze
Wiesbaden, Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden, Sammlung Nassauischer Altertümer

Der ursprüngliche Aufstellungsort der kostbaren frührömischen Bronzetür ist nicht bekannt. Aufgrund ihres Fundortes auf dem Mainzer Albansberg ist jedoch nicht auszuschließen, dass sie in der Klosterkirche St. Alban im Zuge der repräsentativen Neuausstattung in karolingischer Zeit dort wiederverwendet wurde.

Sakramentare
Sakramentare, Mainz, Martinusbibliothek – Wissenschaftliche Diözesanbibliothek

Bodenseeraum (Reichenau?), Ende 9. Jahrhundert, Pergament 
Mainz, Martinusbibliothek – Wissenschaftliche Diözesanbibliothek, Hs. 1

Sakramentare enthalten die vom geistlichen während der Messe zu sprechenden Gebetstexte. Neben weiteren liturgischen Handschriften waren sie die Grundlage für einen geregelten Ablauf des Gottesdiensts. Bedeutende Kirchen wie St. Alban in Mainz besaßen besonders kostbar ausgestattete Handschriften wie dieses Sakramentar.

Mainz um 800

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Reisekaiser – Unterwegs für das Reich

Der Kaiser zu Pferd (Kopie)
Reiterstatuette
Reiterstatuette, Paris, Musée du Louvre

Einheit als Programm – Herrschaft über das Reich

Die Reformen des Kaisers
Admonitio generalis
Admonitio generalis, Trier, Stadtbibliothek Trier

Das Highlight: Das Ada Evangeliar – Ein Meisterwerk aus der kaiserlichen Hofschule

Ada Evangeliar
Ada Evangeliar, Trier, Stadtbibliothek Trier

Hofschule Karls der Großen (Aachen), 795/810, Pergament
Trier, Stadtbibliothek Trier

In der Hofschule Karls des Großen mit den führenden Gelehrten und Künstlern der Zeit entstand eine Reihe prachtvoller liturgischer Handschriften. Das sog. Ada-Evangeliar gilt als das Hauptwerk und enthält die Texte der vier mit Goldtinte geschriebenen Evangelien. Neben den ganzseitigen Darstellungen der Evangelisten Markus, Matthäus, Johannes und Lukas sind Zierseiten mit prachtvoll gestalteten Initialen sowie zehn Kanontafeln auf höchstem künstlerischem Niveau wiedergegeben. Die hier aufgeschlagenen Seiten zeigen links den Evangelisten Matthäus mit Buch und Schreibgerät. Rechts beginnt eine Genealogie, eine Auflistung der Vorväter Jesu, deren Anfangsbuchstaben und Seitenränder kunstvoll verziert sind. Die Stifterin des Evangeliars Ada war eine Adlige geistlichen Stands, die über gute Beziehungen zum karolingischen Hof verfügte.

Digitale Kurzführung: Thomas Metz präsentiert das Ada-Evangeliar

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