Die Steinhalle

Steinhalle Landesmuseum Mainz
Blick in die Steinhalle

Die römische Sammlung ist durch die stark militärisch bestimmte Stadtgeschichte Mogontiacums geprägt. Das auf ein Doppellegionslager auf dem Kästrich gründende Mainz war seit dem Ende des 1. Jhds. Hauptstadt und militärisches sowie ziviles Verwaltungszentrum der neuen Provinz Germania Superior.
Schwerpunkte der römischen Abteilung bilden die umfangreiche Sammlung römischer Grabsteine, Militaria und eine bedeutende Glassammlung. Einzigartig ist die gerade restaurierte, reich figürlich verzierte Große Mainzer Jupitersäule, die die canabarii Jupiter für das Wohl Neros (+ 68 n. Chr.) gestiftet hatten.

Aus Marmor der Kopfdes Augustus
Mit dem sogenannten Augustuskopf, einem der wenigen Objekte aus Marmor aus dem römischen Mainz, blickt der Betrachter in das Gesicht eines Vertreters des iulisch-claudischen Kaiserhauses, das für die Stadtgeschichte von hoher Bedeutung ist. Der Stiefsohn und Feldherr des Augustus, Drusus, darf als Stadtgründer gelten, da unter seinem Oberbefehl das Legionöärslager auf dem Kästrich, die Keimzelle der heutigen Stadt, angelegt wurde. Nach neueren Forschungen ist der Dargestellte aber nicht Augustus, sondern sein Enkel und designierter Nachfolger Gaius, der allerdings noch vor dem Kaiser verstarb © GDKE RLP, Landesmuseum Mainz
Lebensgroßer Bronzekopf
Der lebensgroße Bronzekopf der einheimischen Fruchtbarkeitsgöttin Rosmerta aus dem 2. Jahrhundert wurde in einem Heiligtum ihres Kultgefährten – des römischen Gottes Merkur – in Mainz-Finthen gefunden. Die zum Kopf gehörende Statue ging bereits in der Antike verloren. Das Götterpaar ist auch auf dem unteren Sockel der Großen Mainzer Jupitersäule dargestellt. © GDKE RLP, Landesmuseum Mainz
Glaskaraffen mit detaillierten Kettenhenkeln
Die Römer brachten als neuen Werkstoff Glas mit. In Serie hergestellt, wurde es für weite Kreise erschwinglich und fand in allen Lebensbereichen von der Wiege (Saugfläschchen) bis zur Bahre (Urne) Verwendung. Zahlreiche in Mainz gefundene Kannen mit Kettenhenkel deuten auf eine Herstellung dieses Glastyps in der Stadt selbst hin. Absolutes Highlight der umfangreichen Sammlung römischer Gläser ist die 42 cm hohe Zylinderflasche aus Hohensülzen mit reicher Schliffverzierung mit Szenen aus dem Dionysos-Kult aus dem 3. Jahrhundert. © GDKE RLP, Landesmuseum Mainz
 Römische Militärsandale
Das Symbol für das römische Militär schlechthin sind die genagelten Sandalen, die sogenannten caligae. Mit diesem modern anmutenden Schuhwerk eroberten römische Fußsoldaten weite Teile der damals bekannten Welt. Daneben verdeutlichen mehrere Helme, Waffen unterschiedlichen Typs und Teile der Militärtracht das soldatische Leben. © GDKE RLP, Landesmuseum Mainz